Negativzinsen: Rückzahlungen noch ausständig
Fast die Hälfte der insgesamt 360 Millionen Euro falsch verrechneter Negativzinsen wurden von den Banken noch nicht zurückgestellt. Somit konnten sie auch noch nicht ausbezahlt werden. Am Rande des des Forums Alpbach beruhigten Banken-, Finanzmarktaufsicht- und Notenbankvertreter aber. Die Bankinstitute würden diese Summe stemmen können, auch wenn sie schmerze.
ORF
Die Bankenvertreter betonten, es gäbe keinen Zweifel daran, dass die Banken das Geld zurückerstatten werden. Konsumentenschützer hatten das zum Teil im Hinblick auf Verjährungsfristen befürchtet. Es wolle sich aber keine Bank drücken, auf Verjährung würde hier nicht gespielt, betonten zwei Bankenvertreter beim Forum Alpbach.
Rechenbeispiel
Für einen privaten Wohnbaukredit etwa muss die Bank überschlagsmäßig etwas mehr als 700 Euro zurückzahlen.
OGH Urteil brachte Rückzahlung
Seit dem zweiten Quartal 2015 gibt es im Bankensektor die Negativzinsen. Vielen Kreditkunden wurden seitdem zu viele Zinsen verrechnet, weil die Banken Negativzinsen nicht an ihre Kunden weitergaben. Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat nach einer Klage der AK Tirol entschieden, dass die Banken diese negativen Zinsen an die Kreditnehmer zurückzuzahlen müssen.
Wer ist davon betroffen
Betroffen sind laut AK Tirol Privatkredite mit variablem Zinssatz ohne Zinsobergrenze. Zwischenzeitlich gibt es eine weitere höchstgerichtliche Entscheidung, dass auch bestimmte Klauseln in Kreditverträgen nicht wirksam seien - wie etwa: „Wenn der vorgenannte Indikator negativ ist oder negativ werden sollte, wird für diesen als Untergrenze ein Prozentsatz von 0% (Null Prozent) für die Zinssatzberechnung vereinbart, der Kreditnehmer zahlt also zumindest den im vorigen Absatz vereinbarten Aufschlag“.