Steeg zittert um seine Schule

Ein Schließungsbescheid des Landes für die Schule in Lechleiten in der Gemeinde Steeg sorgt für Aufregung. Die Gemeinde kämpft dagegen an. Wie es für die acht Schüler mit dem Schulbeginn nächste Woche weitergeht, ist nicht klar.

„Die Situation ist unerträglich, wir wissen nicht, was jetzt passiert“, erklärte Schulleiter Robert Heiß. Die Schule in Lechleiten, in der sowohl die Volksschüler als auch die Mittelschüler unterrichtet werden, will das Land Tirol mit dem in wenigen Tagen beginnenden Schuljahr schließen.

Aus für elf Schulen in Tirol

Insgesamt werden mit dem neuen Schuljahr elf Schulen in Tirol geschlossen. Bis auf Steeg erfolgte die Schließung auf Antrag der zuständigen Bürgermeister.

Mittelschüler müssen nach Elbigenalp

Seit letzter Woche steht fest, dass die zwei Mittelschüler nicht mehr in Lechleiten bleiben können. Mit einer Sprengeländerung wurde die Schließung der Mittelstufe begründet, die zwei betroffenen Schüler müssen in die Neue Mittelschule Elbigenalp wechseln. Für den Bürgermeister von Steeg, Günther Walch, und Rechtsanwalt Gerhard Mader ist klar, dass diese Sprengeländerung gemacht wurde, um die Schließung zu ermöglichen. Das will sich die Gemeinde nicht bieten lassen, mit juristischen Kräften gehe man gegen den Bescheid beim Verfassungsgerichtshof vor, so Bürgermeister Walch. So will man eine Wiederöffnung für die zwei Schüler erreichen.

Schonfrist für Volksschüler

Die Volksschule Lechleiten sperrt hingegen nächste Woche auf - vorerst zumindest. Hier ist der Gemeinde bereits ein kleiner Erfolg gelungen. Der Beschwerde gegen die Schließung der Volksschule wurde vom Verwaltungsgerichtshof Tirol stattgegeben. Damit wird die Schule nicht geschlossen, bis der Landesverwaltungsgerichtshof geprüft hat, ob die rechtlichen Voraussetzungen einer Schließung vorliegen.

Am Dienstag starteten die sechs Volksschüler in Lechleiten damit in das neue Schuljahr. Wie lange der Schulalltag aufrecht erhalten werden kann, ist aber unklar. Gibt der Landesverwaltungsgerichtshof dem Land recht und die Schließung wird rechtskräftig, müsse man schauen, wie man am besten vorgehe und wann die Schließung umgesetzt werde, so die zuständige Landesschulrätin Beate Palfrader (ÖVP).

Notfallplan im Falle der Schließung

Wann mit einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts gerechnet werden kann ist unklar. In Steeg wurde für die sechs betroffenen Volksschüler bereits ein Notfallplan erarbeitet. In der etwa zehn Kilometer entfernten Volksschule in Steeg gibt es Plätze für sie. Bürgermeister Günther Walch hofft aber, dass diese nicht benötigt werden. Er ist optimistisch, dass die Volksschule Lechleiten bestehen bleibt.