Heftiger Skischulstreit in Lermoos
Mitte August haben acht Skilehrer bei der Polizei Anzeige erstattet. Alle acht sind Mitgesellschafter beziehungsweise Kommanditisten der Tiroler Skischule Lermoos KG. Die Anzeige richtet sich gegen den jahrzehntelangen Leiter und Hauptgesellschafter Josef Pechtl - einstiger Skirennläufer und Hotelier in Lermoos.
Vorwürfe wiegen schwer
Die Arbeit habe zugenommen, die ausbezahlten Anteile allerdings abgenommen, so der Vorwurf der Kommanditisten. Sie vermuten Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung, insbesondere in Bezug auf die Privatskilehrerstunden. Es geht um kolportierte 300.000 Euro, die angeblich innerhalb einer Saison verschwunden seien.
Unter anderem habe der Skischulleiter damit Skilehrer schwarz bezahlt, heißt es. Auch soll es nie eine ordentliche Jahreshauptversammlung sowie weder eine Kassaprüfung noch ein Kassabuch gegeben haben.
Die Skilehrer untermauern ihre Anschuldigungen offenbar mit hunderten sogenannten „Rechnungsbelegen“, die sie nach der Abrechnung mit dem Gast eigentlich hätten entsorgen sollen. Anhand dieser Belege sind die Anzeiger auf einen Umsatz von 1,2 Millionen und damit auf die fehlende Summe von rund 300.000 Euro gekommen.
Pechtl weist alle Vorwürfe zurück
Josef Pechtl zeigt sich über die Anzeige überrascht. Er könne dazu nichts sagen, das sei Sache seines Buchhalters und der habe korrekt abgerechnet. Zudem sei er im letzten Winter gar nicht operativ tätig gewesen. Operativ tätig war der Stellvertreter, der sich unter den Anzeigern befindet.
Künftig geht man getrennte Wege
Jedenfalls ist in Lermoos der Dorffrieden gestört. Der Skischulstreit ist in aller Munde. Die Gräben sind so tief, dass man sich getrennt hat. Pechtl will eine Einzelskischule gründen, die acht Anzeiger sich einer anderen Skischule anschließen. Fix dürfte sein, dass alle ziemlich bald Post vom Finanzamt bekommen.