Außerfern: Schwermetalle kommen vom Boden

Die hohe Schwermetallbelastung von Moosen im Tannheimertal dürfte geologische Ursachen haben und nicht aus der Industrie stammen. Das ergab eine Studie des Landes Tirol. Fraglich ist, inwieweit die hohen Metallkonzentrationen unbedenklich sind.

Das Land Tirol erstellte die Studie im Anschluss an eine Studie des Umweltbundesamts, welche an Moosproben aus dem Bereich Schattwald hohe Konzentrationen von Schwermetallen vorgefunden hatte - mehr dazu in Hohe Metallbelastung in Moosen. So wurden bei Cobalt, Chrom, Nickel oder Vanadium außergewöhnlich hohe Werte gemessen. Die Autoren der Studie des Umweltbundesamtes äußerten daraufhin die Vermutung, die Schwermetallkonzentrationen könnten aus Industriebetrieben im Raum Füssen herrühren.

Moos

Hermann Schachner (Lizenz: CC0 1.0)

Das Etagenmoos war eine der untersuchten Moosarten

Studie des Landes Tirol

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Staub von nahe gelegener Forststraße

Die Studie des Landes zeigte, dass die Konzentration dieser Schwermetalle mit der Bodentiefe leicht zunahm. Wenn die Schwermetalle durch Regen oder Luftpartikel in den Boden kommen, würde die Konzentration hingegen von oben nach unten abnehmen, heißt es in der Studie des Landes. Christian Schwaninger von der Abteilung Waldschutz beim Land Tirol verweist zudem auf eine nahe Forststraße und die südseitig trockene Lage des Standorts. Die hohen Metallgehalte könnten durch Staubaufwirbelungen hervorgerufen worden sein.

Bedenklich oder unbedenklich?

Die Autoren der Studie des Landes sehen aufgrund der Herkunft der Schwermetalle aus dem Boden und der geringen Mobilität der Schwermetalle keine Gefährdung im Sinne des Immissionsschutzgesetzes-Luft. Das sieht einer der Leiter der Studie des Umweltundesamts Harald Zechmeister anders.

Er begrüßt zwar die Studie des Landes und teilt auch ihre Schlussfolgerung, dass die Ursche in der lokalen Geologie liegt. Im Gegensatz zur Studie des Landes mahnt er aber dennoch zur Vorsicht. Die Schwermetallkonzentrationen seien am oberen Ende des Limits. Wenn die hohen Werte durch den Staub hervorgerufen würden, dann sei dieser Staub auch auf den Weiden daneben nicht unproblematisch: „Man muss hier aufpassen, dass nicht so viel Staub in der Luft ist.“

Hermann Hammer; tirol.ORF.at

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