Zillertal sagt Dauerstau den Kampf an

Im Durchschnitt sind auf der Zillertalstraße täglich rund 18.500 Autos unterwegs. An An- und Abreisetagen sowie bei Schlechtwetter, wenn die Urlauber das Tal verlassen, herrscht Dauerstau. Dem soll nun der Kampf angesagt werden.

Hansjörg Jäger, Bürgermeister Ried im Zillertal

ORF

Der Rieder Bürgermeister Hansjörg Jäger fordert eine raschere Umsetzung

Blockabfertigung, Kolonnenverkehr, Schrittgeschwindigkeit, Stillstand: Die Zillertaler sind mittlerweile auch im Sommer staugeplagt. Die beschlossene Umfahrung der Gemeinde Fügen, die auch vom Land finanziell unterstützt wird, soll Erleichterung bringen. Sie müsse aber rascher umgesetzt worden, fordert Hansjörg Jäger, Bürgermeister in Ried im Zillertal und Planungsverbandsobmann: „Es ist jeden Tag Stau, verursacht durch den ‚guten‘ Fremdenverkehr im Tal, aber auch selbstgemacht von den Einheimischen. Mich stört, dass die Umsetzung der Trasse Fügen bzw. die Anbindung vom Brettfalltunnel Richtung Autobahn nicht so weit fortgeschritten ist, dass wir vor 2020 mit einer Umsetzung rechnen können.“

Stau

ZOOM.Tirol

Öffis sollen Gästen schmackhaft gemacht werden

Jäger fordert zudem eine Sonderfinanzierung des Landes, um den geplanten Bau der Verkehrslösung schneller voranzutreiben. Das Land habe sehr wohl Bestrebungen, im Zillertal das Ausbautempo bei der Umfahrung Fügen zu verschärfen, sagt Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP). „Es ist aber genauso wichtig, den öffentlichen Verkehr zu stärken und vor allem im Tourismus Angebote zu entwickeln, um die Gäste verstärkt auf den öffentlichen Nahverkehr zu bringen“.

Verkehr auf der Zillertalstraße

ORF

18.500 Fahrzeuge fahren im Schnitt täglich auf der Zillertalstraße, an Spitzentagen sind es deutlich mehr

Höherrangige Straße steht in Diskussion

Rund 1,4 Millionen Nächtigungen gab es alleine in Mayrhofen im vergangenen Winter, rund 4,5 Millionen im gesamten Zillertal. Umso mehr Gäste, desto mehr Verkehr, und das werde sich auch in Zukunft nicht ändern, so Andreas Lackner vom Tourismusverband Mayrhofen/Hippach: „Es werden ja in Zukunft nicht weniger Fahrzeuge auf den Straßen sein. Man muss Mobilität als Gesamtes sehen und öffentlichen Verkehr und Individualverkehr als Gesamtkonzept auf die Beine stellen. Man wird auch nicht darum herumkommen, über eine höherrangige Straße im Zillertal zu diskutieren.“

Verkehr auf der Zillertalstraße

ORF

Baubeginn des Umfahrungsprojektes soll 2019 sein. Ob man damit den Stau umgehen wird können, wird sich zeigen. Den Tourismus will man im Zillertal jedenfalls nicht ausbremsen. Letzten Endes lebe man davon, heißt es von politischer und tourismuswirtschaftlicher Seite.

Link: