Nur noch TGKK rechnet mit Überschuss
Demnach gehen die neun Gebietskrankenkassen für heuer von einem Defizit von 54,5 Millionen Euro aus, wobei allein 35,6 Mio. Euro auf das Konto der Wiener Kasse gehen sollen. Negative Bilanzen prognostizieren außerdem die Oberösterreicher (-13,9 Mio.), die Vorarlberger (-3,4 Mio.), die Salzburger (-1,5 Mio.) und die Burgenländer (-0,3 Mio.). Nur die TGKK rechnet mit einem Überschuss von 200.000 Euro. Alle übrigen sollen ausgeglichen bilanzieren. Diese Zahlen veröffentlichte der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger am Mittwoch.
Den größten Überschuss erwartet die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (29,7 Mio.), auch die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft rechnet noch mit einem Plus (9 Mio.). Von einem Defizit gehen hingegen die Versicherungsanstalten der öffentlich Bediensteten (13,9 Mio.) und jene für Eisenbahn und Bergbau (9,3 Mio.) aus.
Höhere Kosten für Medikamente, Ärzte und Spitäler
Als Ursache werden gegenüber dem Vorjahr ausgeweitete Versicherungsleistungen ins Treffen geführt. Diese sollen heuer um 4,5 Prozent steigen, im Vorjahr waren sie nur um 3,7 Prozent gewachsen. Deutlich höher als im Vorjahr sollen vor allem die Ausgaben für die Spitäler und für die Ärztliche Hilfe, sowie wieder für die Medikamente ausfallen.
Die Medikamentenkosten stiegen im Vorjahr nur um 2,5 Prozent, für heuer wird hier ein Anstieg um 4,3 Prozent erwartet. Im Vorjahr zahlte die Pharmawirtschaft gemäß dem mit dem Hauptverband abgeschlossenen Vertrag zur Kostenbegrenzung 125 Mio. Euro. Heuer und nächstes Jahr werden es je zehn Mio. Euro pro Prozentpunkt Kostensteigerung sein, maximal jedoch nur noch 80 Mio. Euro pro Jahr.
ORF/Hammer
Ausgeglichene TGKK-Bilanz im Vorjahr
Im Jahr 2016 bilanzierte die TGKK ausgeglichen. 1,039 Milliarden Euro gab die TGKK für ihre Versicherten aus. 80 Prozent der Tiroler sind bei der TGKK versichert - mehr dazu in TGKK mit ausgeglichener Bilanz 2016.