Erneut Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen

In Tirol ist die Arbeitslosigkeit im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut deutlich zurückgegangen. Tirol verbucht damit den relativ stärksten Rückgang österreichweit. Das Stellenangebot nahm in allen Branchen zu.

„Wir können erneut mitteilen, dass die positive Entwicklung des heimischen Arbeitsmarkts voranschreitet, das AMS Tirol verzeichnet mit einem Minus von 11,3 Prozent erneut den relativ stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit österreichweit", sagt Tirols AMS Chef Anton Kern. Die Arbeitslosenquote in Tirol ist um 0,6 Prozentpunkte im Jahresvergleich zurückgegangen. Einen Zuwachs bei den Arbeitslosen gab es in Vorarlberg und Wien - mehr dazu in Sinkende Arbeitslosigkeit mit Wermutstropfen.

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APA

Tiroler Wirtschaft boomt

Ein Plus von rund 6.000 Beschäftigten sei ein Hinweis darauf, dass es der Tiroler Wirtschaft gut gehe. „Das weiterhin steigende Stellenangebot in allen Branchen führt dazu, dass die Möglichkeiten eine Arbeit zu finden, so gut sind wie selten zuvor", so Kern. Damit dies künftig so bleibe, müssten mehr Menschen weitergebildet und zu qualifizierten Fachkräften herangebildet werden.

Rückgang in allen Branchen und Bezirken

Die größten Rückgänge gab es im Bereich Beherbergung und Gastronomie mit 17,6 Prozent sowie Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit 13,5 Prozent. Der Dienstleistungssektor verzeichnet einen Rückgang von 9,7 Prozent. Betrachtet man die Regionen genauer, kommt es in allen Tiroler Bezirken zu Rückgängen. Im Bezirk Reutte ging die Zahl der Arbeitslosen um 22,7 Prozent zurück. Im guten Mittelfeld lagen vor allem die Bezirke Innsbruck bzw. Innsbruck-Land mit 11,9 Prozent, Schwaz mit 11 Prozent und Kufstein mit 7,9 Prozent. Der Bezirk Lienz bildet mit 5,4 Prozent das Schlusslicht.

Personen jeder Altersgruppe profitieren

Die Arbeitslosigkeit bei allen Altersgruppen ist deutlich gesunken. Bei den Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren sank die Arbeitslosigkeit um 20,8 Prozent. Bei den 20- bis 24-Jährigen gab es einen Rückgang um 16,1 Prozent. Bei der Gruppe zwischen 25 und 49 Jahren ging die Arbeitslosigkeit um 14,4 Prozent zurück. Entgegen dem bisherigen Trend ging auch die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahren zurück, wenn auch nur um 2,7 Prozent. „Nach wie vor ist es so, wenn auch jetzt die Arbeitslosigkeit bei älteren Langzeitarbeitslosen rückläufig ist, dass ältere arbeitslose Personen jene Gruppe sind, denen man sich besonders widmen muss“, so Kern.

Beim Phänomen der Working Poor, dem Teil der Bevölkerung, der trotz einer Beschäftigung in Armut lebt, schließt sich Kern den Empfehlungen des IHS an. Der AMS Tirol Chef sagt dazu: „Die Empfehlungen des IHS sind für mich nicht ganz überraschend. Höhere Löhne sind selbstredend, und das Thema Working Poor trifft vor allem auch Frauen in einem stärkeren Ausmaß. Das hängt damit zusammen, dass Frauen im Kontext mit Kinderbetreuung zum Teil nur in Teilzeit beschäftigt sind. Auch hier sind aus meiner Sicht die Empfehlungen absolut richtig“ - mehr dazu in Parteien reagieren auf IHS-Armutsstudie.

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