Tirols Imker fahren Rekordernte ein
Schon im vergangenen Jahr war die Honigernte in Tirol zufriedenstellend. Heuer sei der Ertrag allerdings rekordverdächtig, verweist Reinhold Hetzenauer auf positive Rückmeldungen aus allen Bezirken. Auch die Almrosenblüte war aus Sicht der Imker äußerst zufriedenstellend, so der Präsident des Tiroler Landesverbandes. Einen durchschnittlicher Ertrag von fast 40 Kilogramm pro Volk gäbe es nur alle zehn Jahre.
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Strenge Standards sichern Qualität
Weil es in Tirol keine Monokulturen und riesige Plantagen gibt, sind die Bienen auf die Vielfalt der Natur angewiesen. Diese Vielfalt schlägt sich laut Honigexperte Paul Juen von der Landeslehranstalt in Imst auf die Qualität und den Geschmack des Tiroler Honigs nieder. Zudem legt man seitens des Landesverbandes Wert auf anhaltende Qualität. Die Kriterien für das Tiroler Gütesiegel sind deutlich strenger als österreich- oder EU-weit.
In der Imkerschule in Imst werden jährlich hunderte Honigproben von Tiroler Imkern untersucht und geprüft - auf Sauberkeit, Wassergehalt, PH-Wert oder Invertaseaktivität. Gerade letztere sei ein Merkmal für die Reife des Honigs und in Tirol überdurchschnittlich hoch, so Juen.
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Es gibt immer zu wenig Tiroler Bienenhonig
Der Landesverband unterstützt die rund 100 Bienenzuchtvereine und ihre 3.000 Imker in Form von Schulungen, bei Förderansuchen und vielem mehr. Die Tiroler Imkereigenossenschaft - heuer übrigens im 75. Jubiläumsjahr - unterstützt jene Imker, die ihren Honig nicht direkt vermarkten wollen. Zudem bietet man in drei Geschäften in Imst, Kundl und Innsbruck eine Vielzahl von Bienenprodukten aber auch Imkereibedarf an.
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Was den Tiroler Honig betrifft ist die Nachfrage laut Reinhard Hetzenauer wesentlich größer als der Ertrag. Viele Imker seien schon zu Weihnachten ausverkauft und auch in den Genossenschafts-Filialen gibt es Monate, in denen der Tiroler Honig ausverkauft sei.
Varroamilbe bleibt das Hauptproblem
Es würde heuer noch mehr Tiroler Bienenhonig geben, wären im Winter nicht knapp dreißig Prozent der Bienenvölker in Tirol an den Folgen der Varroamilben-Belastung verendet. Jetzt im Spätsommer und Herbst folgt für Tirols Imker die intensive Zeit der Varroabehandlung ihrer Völker. Mit rein biologischen Mitteln - wie zum Beispiel Ameisensäure - wird versucht, die Milben in den Völkern zu reduzieren, damit diese den Winter unbeschadet überstehen.
Stefan Lindner; tirol.ORF.at