6.000 Murmeltiere werden jährlich geschossen

In Tirol wird die Murmeltierpopulation mit jährlichen Abschussplänen kontrolliert. Rund 6.000 Tiere sind von der Behörde zum Abschuss freigegeben. Der Landesjägerverband nennt das eine sanfte Regulierung der Population.

Laut aktuellem Sommerwildbestand leben in den Bergen derzeit etwa 52.000 Murmeltiere, bevorzugt im Bereich von großen, zusammenhängenden Almflächen wie etwa im Ötztal, im Bezirk Landeck, im Zillertal und auch in Kitzbühel. Auf den Almen und auch in Skigebieten - wie zuletzt im Ötztal - sorgen Murmeltiere immer wieder für Probleme. Indem sie Almhütten und auch das Fundament von Liftstützen untergraben, verlieren diese ihre Stabilität.

In Südtirol Jagd auf Murmeltiere verboten

In Italien gehören die Murmeltiere, anders als in Österreich, zu den nicht jagdbaren Tierarten. In Südtirol wird jetzt diskutiert, das auf Landesebene zu ändern, denn die Murmeltierpopulation nimmt rapide zu.

Steinböcke Großglockner Kals

Andreas Angermann

Über die Murmeltierjagd herrscht seit Jahren ein emotionaler Konflikt

Seit Jahren ringen Politiker, Fachleute und Bauern um eine Lösung. Bisher wurden in einzelnen Fällen verfügte Abschussmöglichkeiten stets von Tierschützern per Rekurs gekippt - mehr dazu in Jagd auf Murmeltiere gestoppt. Das Land Südtirol will eine Lösung auf nationaler Ebene erreichen.

Bauern fühlen sich machtlos

Für die Bauern, die Südtirols Almen bewirtschaften, sei eine Gesetzesänderung höchste Zeit, sagte Paul Schgaguler von der Seiser Alm Interessentschaft. „Es sind einfach viel zu viele. Man kann die Wiesen nicht mehr mähen oder das Vieh auf die Weide geben, weil überall Löcher sind.“ Das sei ein gravierendes Problem, so Schgaguler. Immer wieder werden Grabschäden an Mähwiesen, aber auch an Hütten, Liftstützen, Hangverbauungen und Speicherbecken gemeldet.