Verwirrspiel um ungenutzte Traglufthallen

Um die Zukunft nicht benötigter Traglufthallen, die das Land für die Unterbringung von Flüchtlingen angeschafft hatte, herrscht Rätselraten. Das Land wollte drei Hallen an Hilfsorganisationen spenden, die Tiroler Sozialen Dienste (TDS) haben sie zum Verkauf freigegeben.

Im Juni hatten Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und Soziallandesrätin Christine Baur (Grüne) eine Neuaufstellung der Tiroler Sozialen Dienste verkündet - mit weniger Personal, weniger Flüchtlingsunterkünften und strafferer Organisation - mehr dazu in TSD werden neu aufgestellt.

Beide Politiker hatten damals verkündet, was mit den vieldiskutierten Traglufthallen passieren soll, die das Land um 6,6 Millionen Euro angeschafft hat. Drei der fünf Hallen, die nie aufgestellt wurden, sollen der internationalen Flüchtlingshilfe gespendet werden. Man müsse bei schwierigen Situationen wie der Flüchtlingslage in Europa und der eigenen Hilfsbereitschaft auch damit rechnen, dass man nicht überall „pari“ aussteigen könne, so Landeshauptmann Platter damals.

Felipe, Platter, Baur

ORF

Bei einer Pressekonferenz im Juni wurde verkündet, dass die Hallen gespendet werden sollen.

Flüchtlingshalle als Tennishalle

Die Spendenbereitschaft des landes dürfte allerdings nicht bis zu den Tiroler Sozialen Diensten vorgedrungen sein. Bis Mittwoch waren die drei ungebrauchten Traglufthallen auf der Homepage des Tiroler Tennisverbandes zum Verkauf angeboten. Ebenso auf der Facebook-Seite der Tennisverbands-Marketinleiterin Silvia Plischke war der Verkauf veröffentlicht. Dort stand: „günstig zu vergeben“.

TSD bestätigt Verkaufsversuch

Georg Mackner von den Tiroler Solzialen Diensten bestätigte am Donnerstag gegenüber dem ORF Tirol, dass der Verkauf der Hallen angestrengt wurde: „Der Verkauf ist aber zweitrangig behandelt worden. Vorrangig ist immer gewesen, die Hallen an eine Hilfsorganisation weiterzugeben. Der Verkauf ist einfach der Versuch Vorsorge zu treffen und pflichtbewusst mit dem angeschafften Material umzugehen. Darum diese doppelte Strategie.“

Soziallandesrätin Baur räumte ein, das seit einem Jahr ein Verkaufsauftrag bestanden habe, der sei aber „schon länger nicht mehr aufrecht“. Auf Intervention der Tiroler Sozialen Dienste ist das Verkaufsinserat im übrigen noch am Donnerstag von der Homepage des Tiroler Tennisverbands verschwunden.

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