Rad-Offensive für Transplantationen

Am Freitag ist in Innsbruck der Startschuss der Euregio-Transplant-Radtour gefallen. Mit der dreitägigen Tour wollen die Organisatoren Bewusstsein für Organspende und Transplantation schaffen, 100 Männer und Frauen nehmen teil.

Am Vorabend trafen sich Expertinnen und Experten bei einem Auftaktsymposium und tauschten sich in Form von diversen Vorträgen rund um das Thema Transplantation und Organspende aus. In Österreich ist Innsbruck seit 1974 tonangebend im Bereich Transplantationsmedizin. Das Transplantationszentrum der Universitätsklinik zählt zu den größten Österreichs.

OP-Saal Ärzte

MUI/Lechner

Während einer Transplantation

Lebendspende - eine Strategie auch für Kinder

Vor allem die Leber-Lebendspende war ein zentraler Schwerpunkt der Vorträge. Diese gilt als Alternative zur Leichenspende. In den meisten Fällen wird ein kleiner Teil der Leber an ein Kind gespendet, aber auch die Transplantation eines Leberteiles an einen Erwachsenen ist möglich.

Organspenden in Zahlen

Transplantationen seit 1974 in der Klinik Innbruck:

  • 4.100 Nieren
  • 1.500 Lebern
  • 600 Bauchspeicheldrüsen
  • 440 Herzen
  • 250 Lungen
  • 30 Därme

Das sind bis heute mehr als 6.600 verpflanzte Organe, davon 242 im letzten Jahr.

„Diese Transplantation wird in Österreich derzeit ausschließlich an unserer Klinik in Innsbruck durchgeführt und ist ein besonders wertvolles, lebensrettendes Verfahren“, so Thomas Müller, Direktor der Innsbrucker Kinderklinik. „Denn gerade für Kinder stehen ansonsten sehr wenig geeignete Organe zur Verfügung.“

Euregiotour schafft Bewusstsein

Vom 14. bis 16. Juli stellen sich die 100 Teilnehmer aus neun Nationen der 390 Kilometer langen Strecke und bewältigen dabei fast 4.000 Höhenmeter. Dabei setzt sich das Feld nicht nur aus ärztlichem und pflegerischem Personal zusammen, sondern auch aus 37 ehemaligen Patientinnen und Patienten. Die Tour führt die Beteiligten von Innsbruck über das Timmelsjoch, den Mendelpass bis nach Arco.

Ärzte: „Spendebereitschaft steigt nachhaltig“

„Öffentliche Maßnahmen wie die Euregiotour haben die Spenderzahl in den letzten Jahren nachhaltig steigen lassen“, sagt Stephan Erschertzhuber, leitender Oberarzt an der Innsbrucker Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin. Die Bevölkerung Westösterreichs sei umfassend versorgt und ein Versterben auf der Warteliste für eine Transplantation könne fast vollständig verhindert werden, erklärt Stefan Schneeberger, Leiter der Transplantationschirurgie Innsbruck.