Plansee: Umsatz gleich, Rochade im Vorstand

Der weltweit tätige Hochleistungswerkstoffhersteller Plansee in Breitenwang hat im Geschäftsjahr 2016/2017 ein konstantes Umsatzergebnis erzielt. Vorstandschef Michael Schwarzkopf kündigte indes bei der Bilanzpressekonferenz am Freitag an, seine Funktion zurückzulegen.

Die bisherigen Vorstandskollegen Bernhard Schretter und Karlheinz Wex werden künftig die Gruppe alleine führen, Schwarzkopf wird Aufsichtsratsvorsitzender. Er soll noch am Freitag von der Hauptversammlung in diese Funktion gewählt werden. Der Enkel des Firmengründers Paul Schwarzkopf war 21 Jahre lang Vorstandsvorsitzender. „Es braucht Mut zur Veränderung. Ich nehme einen Rollenwechsel vor und werde quasi vom Spielmacher zum Sportdirektor“, meinte Schwarzkopf. Als Aufsichtsratsvorsitzender könne er „mit mehr Objektivität“ auf die Entwicklung des Unternehmens blicken. Die Gruppe bekomme dadurch mehr Freiräume - und er selbst auch, so der scheidende Vorstandschef.

Umsatz ohne große Schwankungen

Der Umsatz lag bei 1,17 Mrd. Euro und damit geringfügig unter dem Ergebnis des Jahres zuvor mit 1,18 Mrd. Euro. Schwarzkopf sprach am Freitag von einem „erfolgreichen Geschäftsjahr“, auf das man zurückblicken könne. Beim operativen Ergebnis (EBITA) konnte man ordentlich zulegen: Es lag bei 197 Mio. Euro (2015/2016: 148 Mio. Euro) und konnte von 12,8 Prozent auf 17 Prozent gesteigert werden. Alle Unternehmensbeteiligungen zusammengefasst erzielten im Geschäftsjahr 2016/2017 einen Umsatz von 2,14 Mrd. Euro.

„Trotz sinkender Rohstoffpreise ist es uns gelungen, den Umsatz auf Vorjahresniveau zu stabilisieren“, zeigte sich Schwarzkopf zufrieden. Die Absatzmengen und Marktanteile hätten in allen Regionen weiter gesteigert werden können. 52 Prozent wurden in Europa und je 24 Prozent in den USA und Asien umgesetzt. Insgesamt 180 Mio. Euro wurden weltweit investiert, für dieses Geschäftsjahr plane man Investitionen in ähnlicher Größenordnung, „wenn nicht sogar ein bisschen mehr“, so der Vorstandsvorsitzende. Zudem seien auch weitere Akquisitionen „in der Evaluierung“.

Ein Sechstel der Mitarbeiter in Österreich

Stabil blieb der Personalstand. Waren im Geschäftsjahr 2015/16 insgesamt 11.933 Mitarbeiter in der Gruppe beschäftigt, waren es im vergangenen Jahr 12.022, davon in Österreich 2.275.

Optimistisch zeigten sich die Verantwortlichen, was das aktuelle Geschäftsjahr angeht. Seit Ende des vergangenen Jahres spüre man eine Belebung, im ersten Quartal verzeichnete man zweistellige Umsatzzuwächse. Ob auch am Ende ein zweistelliges Wachstum stehe, wollte Schwarzkopf nicht beurteilen. Er verwies vor allem auf die weltweiten politischen Unsicherheiten. Sollte US-Präsident Donald Trump seine angekündigte, protektionistische „America First“-Politik auch in wirtschaftlicher Hinsicht wahr machen, würde dies nicht nur die amerikanische Wirtschaft beeinträchtigen. Die Konjunktur würde weltweit darunter leiden.