Wieder Egger-Lienz-Bild für Schloss Bruck gekauft

Ein weiteres Bild des Malers Egger-Lienz ist jetzt von der Stadt Lienz für die Sammlung in Schloss Bruck ohne Gegenwind angekauft worden. Im Gegensatz zum Ankauf eines Fragments vor zwei Jahren stimmte die SPÖ jetzt dafür.

Der Ankauf eines ersten Fragments für den „Totentanz“, eines der bedeutendsten Werke von Albin Egger-Lienz, erfolgte 2015. Der damalige ÖVP-Kulturreferent und ÖVP-dominierte Stadtrat wurde dafür heftig kritisiert. Das Porträt-Bild jetzt wurde nun im Auftrag des SPÖ-dominierten Stadtrats erworben.

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Ein Porträt gemalt von Egger-Lienz

Für Blanik macht der Preis den Unterschied

Einen Widerspruch zwischen dem Ankauf jetzt und der früheren Kritik sieht die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ) nicht. Sie meinte damals, dass die Stadt Lienz etwas besseres zu tun habe, als Egger-Lienz-Werke zu kaufen. Heute sagt sie, der Unterschied sei der Preis. Das Fragment damals habe mehrere 10.000 Euro gekostet, das Porträt-Bild jetzt 10.000 Euro. „Diese Summe kann sich die Stadt leisten“, sagt Blanik. Die Abstimmung sei nun im Stadtrat einstimmig gefallen, sowohl die SPÖ wie auch die ÖVP hätten dafür gestimmt.

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Der Kauf eines Fragments für den späteren „Totentanz“ sorgte für Kritik

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„Totentanz“ von Egger-Lienz

Der nunmehrige Obmann des Kulturausschusses, Uwe Ladstätter (Liste Stadt Lienz) erklärt, warum er im Gegensatz zu jetzt vor zwei Jahren gegen den Kauf des Fragments war. „Meine Kritik war erstens, dass es ein Teil von einem Bild war. Ich habe damals gesagt, das ist ein Schnipsel von einem Bild. Da besteht die Gefahr, dass sie noch weitere Schnipsel finden. Dann müssen wir für jeden weiteren Schnipsel wieder 100.000 Euro zahlen. Ich war nicht überzeugt von der Art des Bildes und auch nicht überzeugt vom Preis.“

Gute Gründe für Käufe

Die Museumsleiterin von Schloss Bruck, Silvia Ebner, freut sich jedenfalls über beide Käufe. Sie erklärt, dass der Ausschnitt des „Totentanzes“ für die Rezeption der Gesamtentwicklung von Egger-Lienz sehr wichtig sei. „Das Bild vom Bruder Eduard ist einfach ein schönes Familienporträt“, so die Museumsleiterin. „Wir haben in unserer Sammlung ja einige Familienporträts und man kann fast sagen, das ist wie eine Familienzusammenführung“, erläutert Ebner.