Jugendliche vor Selbstmord bewahren

Unter Jugendlichen ist Suizid eine der häufigsten Todesarten. An zehn Tiroler Schulen startet nun ein Projekt, um junge Menschen unter anderem im Umgang mit Stress, Krisen, Depression und Suizidgedanken zu stärken.

"Suizid ist unter Jugendlichen eine der häufigsten Todesarten. Im Österreichvergleich liegt Tirol bei den Suizidzahlen bei den 15- bis 24-Jährigen an vierter Stelle. Die Rate bei den Jugendlichen ist in den letzten Jahren eher ansteigend, bei allen anderen Altersgruppen fallend. Davor dürfe man die Augen nicht verschließen, sagt der Psychiater Christian Haring, der Obmann des Vereins sucht.hilfe BIN.

Wichtigkeit von psychischem Wohlbefinden

Das neue Projekt YAM (Youth Aware of Mental Health) an Tiroler Schulen soll 14- bis 16-jährige Jugendliche im Umgang mit Stress, Krisen, Depression und Suizidgedanken stärken. Es soll auch über die Wichtigkeit von psychischem Wohlbefinden informieren, sowie wichtige Lebenskompetenzen vermitteln. Am Projekt werden zehn Tiroler Schulen mit rund 750 Schülern teilnehmen.

Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist es, Gleichaltrige als wichtige Ansprechpersonen zu schulen. Interaktive Rollenspiele und Bewältigungsstrategien werden daher bearbeitet. Diese Methode hätte laut Studien eine Senkung des Risikos von Suizidgedanken und -versuchen gebracht, berichtet Haring.

Depressionen rechtzeitig erkennen

„Viele SchülerInnen sind mit selbstschädigendem Verhalten von FreundInnen und Bekannten an und außerhalb der Schulen konfrontiert. Im zeitlichen Rahmen von fünf Schulstunden werden wir SchülerInnen im Klassenkontext für die Wahrnehmung und die Vermeidung von Risikoverhalten sensibilisieren. Es geht dabei vor allem darum, Empathie, Offenheit, Kommunikations- und Problemlösefähigkeit im Umgang mit Depression und Suizidalität zu fördern“ erklärt so die projektverantwortliche BIN-Mitarbeiterin Raphaela Banzer.

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