Bergfeuer brannten in ganz Tirol

Die Sommer-Sonnenwende und das Herz-Jesu-Gelöbnis des Landes ließen Samstagnacht wieder zahlreiche Bergketten im Land erstrahlen. Trotz der unsicheren Wetterlage pilgerten viele ins Gebirge, um Bergfeuer anzuzünden.

Die Bergfeuer in Tirol haben eine Jahrhunderte lange Tradition und hängen eng mit dem Herz-Jesu-Gelöbnis des Landes zusammen. Dieses Gelöbnis wurde im Jahr 1796 abgelegt, weil Tirol bei den Kriegen Österreichs gegen die Franzosen unbeschadet blieb. Der Pfarrer von Wildermieming, Anton Paufler, hatte die Idee, das Land Tirol dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen. Der Stamser Abt Sebastian Stöckl griff diese Idee auf und schlug sie der damaligen Landesregierung vor, die daraufhin das Gelöbnis beschloss.

Bis heute tief verwurzelter Brauch

Im Zuge der zweiten Bergiselschlacht erhob Andreas Hofer, der die Tiroler in den Freiheitskämpfen gegen die Truppen Napoleons anführte, 1809 den Herz-Jesu-Sonntag zum Feiertag. Dieser wird seither in Tirol immer am dritten Sonntag nach Pfingsten gefeiert.

In allen Tiroler Gemeinden gibt es jährlich Herz-Jesu-Prozessionen. Das offizielle Tirol erneuert das Gelöbnis jährlich im Beisein des Landeshauptmanns und der Landtagsabgeordneten in der Jesuitenkirche. Die Bergfeuer sollen ebenfalls an das Gelöbnis erinnern und gelten mancherorts mittlerweile als Touristenattraktion.