BH Lienz erließ Waldbrandverordnung
Manche Feuerwehren haben im Notfall bereits zu wenig Löschwasser. In Iselsberg sollen die Bewohner ihre Swimming-Pools nicht mehr befüllen. Auch Autowaschen und Rasensprengen soll vermieden werden.
ORF/Robert Hippacher
Bürgermeister Thomas Tschapeller sagt, es habe in der Nacht auf Mittwoch zwar fünfeinhalb Millimeter geregnet, für die Quellen sei das überhaupt nicht spürbar. Der normale Wasserverbrauch sei gedeckt, aber durch den Mehrverbrauch aufgrund von Swimmingpool-Befüllungen und Gartengießen gehe die Schere auseinander. In einem Informationsschreiben der Gemeinde habe man einen sorgsamen Umgang mit dem Wasser angemahnt. Sollte sich die Situation weiter verschärfen, werde eine Verordnung unumgänglich sein.
Waldbrandverordnung der BH Lienz
Die Bezirkshauptmannschaft Lienz hat eine Waldbrandverordnung erlassen. Offenes Feuer im Wald- und Nahbereich ist derzeit verboten. Allerdings sind Herz Jesu-Feuer oberhalb der Baumgrenze nach eigenem Ermessen gestattet.
ORF
Waldbrand nach Blitzschlag
Aus Kartitsch wurde am Mittwoch nach einem Blitzschlag am Dienstagabend ein Waldbrand gemeldet. Die Freiwilligen Feuerwehren Kartitsch und Prägraten waren im Einsatz. Der Polizeihubschrauber Libelle bekämpfte das Feuer in dem unwegsamen Gelände aus der Luft. Am Mittwochmorgen war das Feuer bereits unter der Kontrolle, die Feuerwehrleute mussten aber noch Glutnester bekämpfen.
Leonhard Draschl
Die landwirtschaftlichen Wiesen vor allem im Lienzer Becken sind inzwischen gelb vertrocknet, so mancher Bauer versucht mit einem Notschnitt zu retten, was zu retten ist, wie es heißt. Auf Almen fehlt teilweise das Quellwasser, Kühe können deshalb nicht aufgetrieben werden.
Mehrere Tage Regen wären notwendig
Die Bezirkshauptfrau von Lienz, Olga Reisner, sagt zu der Situation, es habe im Winter kaum Schnee gegeben und so gebe es kaum Schmelzwasser. Die Hänge, Wiesen und Wälder seien sehr trocken und Bäche führten zum Teil kaum Wasser. Reisner appelliert an die Bevölkerung, mit Feuer sorgsam umzugehen. Um die Situation zu entschärfen brauche es mehrere Tage Niederschlag, laut der ZAMG-Prognose sei das nicht in Sicht, so Reisner.
Trockenheit auch in Südtirol
Auch in Südtirol kommt es in manchen Gemeinden zu Wasserknappheit. In Truden im Unterland rief der Bürgermeister per Anordnung zum Wassersparen aufgerufen. Grund ist die anhaltende Hitze und Trockenheit, und auch der fehlende Niederschlag im Winter.
ORF
Die Experten von der Landesagentur für Umwelt bestätigen einen Trend zur Trockenheit. Mit einem neuen Wassernutzungsplan will sich Südtirol für die drohende Wasserknappheit rüsten. Dieser soll etwa auch den Verbrauch der Landwirtschaft genauer regeln oder die Tarife neu gestalten. Vorerst sind die Bürger, nicht nur in Truden, aufgerufen, auf unnötigen Verbrauch von Trinkwasser zu verzichten.