Schüler bauen historischen Stuhl nach

Schüler der HTL Fulpmes bauen den Fangstuhl von Schloss Ambras nach. Der Stuhl war ein wertvolles Spielzeug aus der Rennaissance-Zeit. Der komplexe Konstruktionsplan für den Nachbau ist jetzt fertig.

Der Fangstuhl hatte in der Renaissance unter Erzherzog Ferdinand II. eine spezielle Funktion. Er diente zur Belustigung des Habsburgers. Seine Gäste mussten beim Empfang auf Schloss Ambrass in der Bacchusgrotte eine Trinkprobe bestehen. Wer sich auf den Stuhl setzte, löste einen verborgenen, hochkomplexen Mechanismus aus. Befreit wurde man erst, nachdem man ein Glas Wein ausgetrunken hatte. Der Fangstuhl war eine mechanische Spitzenleistung des 16. Jahrhunderts.

Fangstuhl Schloss Ambras

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Der historische Stuhl

Stuhl zum Ausprobieren

Der Stuhl ist heute ein beliebtes Museumsstück auf Schloss Ambras. Ausprobieren können den kreativen Stuhl Besucher allerdings nicht. Deshalb wurde die HTL Fulpmes für Maschinenbau, Fertigungstechnik, Kunststofftechnik und Produktentwicklung eingeladen, einen funktionierenden Nachbau anzufertigen.

Fangstuhl Schloss Ambras

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Die Konstruktion für den Nachbau

Fangstuhl Schloss Ambras

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Ein Detail des Plan

Moderne Technik für den Nachbau

Vor eineinhalb Jahren haben die Schüler damit begonnen, den Stuhl zu vermessen. Jetzt haben sie ein fix und fertiges Computermodell. Die Schüler haben die mögliche Produktion an heutige technische Gegebenheiten angepasst. Es sei eine Herausforderung gewesen, darauf zu achten, dass der komplexe Stuhl mit den Maschinen der HTL gebaut werden könne.

"Dieses Projekt ist eines der spannendsten, die wir an der HTL Fulpmes jemals verwirklicht haben, weil hier Renaissancetechnologie und moderne Konstruktions- sowie Fertigungstechnologie aufeinander treffen«, sagt Martin Schmidt–Baldassari, der Direktor der Schule.

Fangstuhl Schloss Ambras

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Die Konstrukteure

Mit den fertigen Konstruktionsplänen werden Schüler der Fachschule kommendes Schuljahr den Stuhl mit CNC-Maschinen in der Werkstatt Teil für Teil fertigen und zusammenbauen. Mehr als 80 Einzelteile müssen hergestellt werden.