Gefährlicher Kampf um Platz auf der Straße
Wenn Radfahrer und Autofahrer sich die Fahrbahn teilen müssen, kann es eng werden und zu Spannungen führen. Meist ärgern sich Autofahrer über Radfahrer, weil sie ihretwegen abbremsen und langsamer fahren müssen. Ein „Stinkefinger“ ist bei derartigen Auseinandersetzungen oft noch das Harmloseste. Ex-Radprofi Helmut Wechselberger sagt, es vergehe fast kein Tag, wo nicht irgendeine negative Situation eintreffe: „Wo man entweder unangenehm gestikuliert oder schlimmer, es haarscharf an einem Unfall vorbeigeht.“ Aber es gibt auch Fälle, bei denen Radfahrern der Kragen platzt und sie weit übers Ziel hinausschießen - mehr dazu in Radfahrer nach Streit festgenommen
20 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Verletzungen in Tirol betreffen Radfahrer. Fünf Fahrradunfälle endeten im letzten Jahr tödlich. Allerdings war hier nie ein Auto der Verursacher.
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Seitenabstände oft zu gering
Die Hauptprobleme sei die Geschwindigkeit – auch beim Fahrrad, sagt Markus Widmann von der Verkehrsabteilung der Polizei. Speziell beim Bergabfahren werden manche zu schnell. Aber auch Autofahrer halten beim Überholen oft zu geringen Seitenabstand zum Radfahrer. „Sie unterschätzen die Abstände, aber auch den Luftzug, der erzeugt wird“, so Widmann.
Rennradfahrerin Rosemarie Schneider hat schon öfters erlebt, dass es nicht respektiert wird, wenn man als Rennradfahrer in einer Gruppe nebeneinander fährt. „Manche betätigen dann absichtlich die Scheibenwaschanlage oder man wird geschnitten. Manche unterschätzen auch die Länge ihres Fahrzeugs“, so Schneider.
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Nebeneinanderfahren zu Trainingszwecken
„Die Straßenverkehrsordnung sieht vor, dass Rennradfahrer auf öffentlichen Bundes- und Landesstraßen für Trainingszwecke auch nebeneinander fahren dürfen“, erklärt Markus Widmann. Freizeitradler dürfen das nicht. Doch egal wer Recht hat: Bei einem Unfall zieht der Radfahrer immer den Kürzeren.