Positive Bilanz für Projekt für Flüchtlingskinder

In der „SOS-Kinder.Welt“ in Innsbruck dürfen Kinder nach ihrer Flucht unbeschwert Kind sein, während ihre Eltern Deutsch lernen. Ein Jahr nach der Gründung zogen die Verantwortlichen am Mittwoch eine positive Bilanz.

Vor einem Jahr gründete SOS-Kinderdorf mit der „SOS-Kinder.Welt“ in Innsbruck ein Pilotprojekt für Kinder und ihre Angehörigen aus Flüchtlingsheimen - mehr dazu in „SOS-Kinder.Welt“ für Flüchtlingskinder. Die „SOS-Kinder.Welt“ bietet Kindern in der belastenden Zeit nach der Flucht einen geschützten Raum, wo sie unbeschwert Kind sein dürfen.

In einer Pressekonferenz zog SOS-Kinderdorf am Mittwoch eine erste positive Bilanz und weist knapp vor dem Weltflüchtlingstag auf das Thema altersgerechter und den Kinderrechten entsprechender Betreuung von Kindern/Jugendlichen nach der Flucht hin.

Neue SOS-Kinder.Welt

SOS Kinderdorf

An drei Nachmittagen pro Woche kommen jeweils rund 20 Kinder im Alter von wenigen Wochen bis 15 Jahren in die „SOS-Kinder.Welt“ und freuen sich über vielfältige Spiel-, Lern- und Förderangebote mit ausgebildeten Pädagoginnen, während die Eltern oder Angehörige sich bei Kaffee und Tee austauschen, an den Aktivitäten mit den Kindern beteiligen und am Deutschkurs teilnehmen.

Vorbereitung auf Kindergarten und Schule

Die „SOS-Kinder.Welt“ ist mehr als nur Spiel- und Begegnungsraum. Sie ist auch interkultureller Lern- und Entwicklungsraum. „Durch die Beziehung und das Vertrauen, das zwischen Kind und Betreuerinnen entsteht, und die individuelle Betreuung können wir die Kinder in ihren Kompetenzen stärken und fördern und damit gut auf die neuen Strukturen von Kindergarten und Schule vorbereiten“, sagt Carola Vogl von der „SOS-Kinder.Welt.“

Neue SOS-Kinder.Welt

SOS Kinderdorf

Über 4.500 Tagesgäste in „SOS-Kinder.Welt“

Dank der Unterstützung engagierter Ehrenamtlicher kommen die Kinder und Angehörigen regelmäßig mit österreichischen Kindern und Erwachsenen zusammen. Dadurch „passiert“ Werte- und Kulturvermittlung sowie Integration auf vielen Ebenen und in beide Richtungen. Insgesamt waren schon 4.500 Tagesgäste in der „SOS-Kinder.Welt“ - die jüngsten waren ein paar Wochen alt, die ältesten über 80 Jahre. Sie kamen vorwiegend aus Afghanistan, Syrien, Irak, Iran, Somalia.

Kleine Welt mit großer Wirkung

Mit der „SOS-Kinder.Welt“ habe auch SOS-Kinderdorf neue Wege beschritten. Nach einem Jahr Erfahrung zeige sich, dass dieser familiennahe Ansatz professioneller Betreuung der Kinder unter Einbeziehung ihrer Eltern bzw. Angehörigen sehr erfolgreich sei – ganz im Sinne der Gesamtphilosophie von SOS-Kinderdorf, betonte Wolfram Brugger, Leiter von SOS-Kinderdorf am Standort Innsbruck/Land.

Abgestellte Schuhe im SOS-Kinderdorf

SOS-Kinderdorf

Abgestellte Schuhe in der „SOS-Kinder.Welt“

"Dank des Mitwirkens engagierter ehrenamtlicher UnterstützerInnen kann in dieser kleinen Welt mit vergleichsweise überschaubaren finanziellen und personellen Mitteln viel Positives und Nachhaltiges für die Integration geleistet werden“, so Brugger.

Das Land Tirol überlegt derzeit, das Pilotprojekt auch auf andere Orte auszuweiten, auch Wien hat Interesse an dem Konzept. Bisher wurde das Projekt aus Spenden finanziert, das Land Tirol sagte mittlerweile eine Förderung zu.

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