Konkurrenz für heimischen Sporthandel
2014 hat Sports Direct die Filialen des insolventen österreichischen Familienunternehmens Eybl übernommen. Jetzt überlegen offenbar sowohl die Discontkette Decathlon als auch der norwegische Anbieter XXL-Sport, nach Tirol zu kommen. Beide müssten sich auf einen stark umkämpften Markt in Tirol gefasst machen. Diese Erfahrung hat auch Sports Direct gemacht. Denn die Briten mussten bereits drei Filialen – in Völs, in Wörgl und in St. Johann - wieder zusperren. Für Alois Schellhorn von der Wirtschaftskammer ist das Billigkonzept nicht aufgegangen: „Man sieht ja, dass sich der Tiroler Sportartikelhandel mit privatem Sportartikelhandel und natürlich auch mit den Filialbetrieben sehr gut behauptet hat. Ich glaube, die damalige Aufregung war umsonst.“
Millionenverluste eingefahren
Sports Direct ist der versuchte Markteintritt bisher teuer zu stehen gekommen, österreichweit wurden Millionenverluste eingefahren. Bei der Cyta in Völs residiert mittlerweile wieder ein heimischer Händler. Die Wintersport AG von Reinhard Klier will dort auf Beratung und regionale Besonderheiten wie das Skitourengeschäft setzen. Klier sagt, dass die Tiroler Kunden besondere Ansprüche stellen: „Das ist unsere Chance, durch die spezielle Ausrichtung auf die regionalen Bedürfnisse und zum anderen durch die Beratungsqualität. Da tut sich jener schwerer, der mit einem vereinheitlichtem Sortiment über diesen Markt drüberfahrt“.
Dass jetzt weitere Anbieter den lukrativen Tiroler Markt bearbeiten wollen, sehen die heimischen Händler auch wegen der Erfahrungen mit Sports Direct eher gelassen.