Bewusstloser Bub: Schaulustige standen im Weg

Ein Bademeister hat am Sonntag im Völser Schwimmbad (Bezirk Innsbruck-Land) einen Zehnjährigen reanimiert. Der Bub lag bewusstlos am Beckenrand. Da es keine Zeugen gibt, ist unklar, weshalb er bewusstlos wurde. Kritik gibt es an den Schaulustigen.

Zu dem Notfall war es gegen 15.30 Uhr im „Völser Badl“ gekommen. Nach der Reanimation begann der Zehnjährige wieder selbstständig zu atmen. Er wurde nach der Erstversorgung durch einen Notarzt in die Innsbrucker Klinik eingeliefert. Die Ursache für das gesundheitliche Problem des Buben ist nach wie vor unklar. Laut Klinik bestehe keine Lebensgefahr mehr, der Bub sei mittlerweile wohlauf. Augenzeugen für den Vorfall selbst haben sich bislang keine gemeldet.

Bademeister Stefan Strobl aus Völs

zeitungsfoto.at

Bademeister Stefan Strobl zeigt die Stelle, wo der Bub bewusstlos gefunden wurde

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Thomas Fluckinger, Notarzt und Vizepräsident Rotes Kreuz Tirol, beschreibt in „Tirol heute“ die Gaffermentalität beim manche Menschen. Er fordert auf, zu helfen und gegebenenfalls einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen.

sagt, die schlechtest erste Hilfe ist ga

Schaulustige behinderten Versorgung

Auf einen Aufruf via Lautsprecher, ob sich Ärzte oder Sanitäter unter den Badegästen befinden würden, seien zahlreiche Schaulustige zu dem Schwimmbecken geströmt. Bademeister Stefan Strobl bestätigte im ORF-Gespräch diese Beobachtung. Als er zu dem Becken kam, sei bereits eine große Gruppe von Menschen untätig an der Unfallstelle herumgestanden. Er selbst habe, um zum Kind durchzukommen, die Umstehenden mit den Ellbogen zur Seite stoßen müssen.

Nachdem der Bademeister das Kind reanimiert hatte, sei gemeinsam mit einem zufällig anwesenden Sanitäter und einer jungen Ärztin die weitere Versorgung im Sanitätsraum des Schwimmbads reibungslos möglich gewesen.

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