Banküberfall: Acht Jahre Haft für zwei Italiener
Die beiden Männer aus Italien im Alter von 43 und 49 Jahren sollen am 11. Jänner eine Bank im Stadtteil Hötting überfallen haben - mehr dazu in Bewaffneter Banküberfall in Innsbruck . Das Duo, auf dessen Konto auch Raubüberfälle in der Schweiz gehen sollen, wurde wenige Tage nach der Tat in Frankreich festgenommen - mehr dazu in Tatverdächtige nach Banküberfall festgenommen.
Angeklagte gaben sich vor Gericht wortkarg
Die beiden gaben sich Dienstagfrüh zu Verhandlungsbeginn wortkarg. Während der 43-Jährige gar nichts zu den Vorwürfen sagen wollte, erklärte der ältere, nichts mit dem Bankraub zu tun zu haben. Sie seien damals nur auf der „Durchreise“ gewesen und wollten sich bei dieser Gelegenheit die Stadt Innsbruck ansehen. Das Ziel sei München gewesen.
Die beide Italiener weisen bereits einschlägige Verurteilungen in der Schweiz und weitere Verurteilungen in Italien auf.
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Gericht bezweifelte Täterschaft nicht
In Bezug auf die große Ähnlichkeit der Statur der Angeklagten mit den Videoaufzeichnungen bezweifelte das Gericht die Täterschaft der beiden nicht. Einer der beiden ist wegen einer Beeinträchtigung an der rechten Schulter Linkshänder, auch auf den Aufzeichnungen der Bank hält einer der Männer die Waffe in der linken Hand.
Der Bargeldbetrag, der bei ihrer Verhaftung im Auto der Italiener gefunden wurde, entsprach genau dem bei der Bank geraubten Betrag, sogar die Stückelung – auch die der Devisen – war ident. Bei seiner Befragung hatte einer der Angeklagten ausgeführt, dass es sich bei dem Geld um Erspartes gehandelt habe. Als starken Beweis wertete das Gericht, dass das Bargeld im Auto genau in zwei Teile aufgeteilt war.
Angeklagte agierten professionell und kontrolliert
Dass die Bankangestellten die Sprache der Täter als „osteuropäisch“ und nicht als italienisch beschrieben, gewichtete das Gericht nicht als schweren Zweifel an der Täterschaft.
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Es handle sich bei den Angeklagten um Routiniers, die professionell und kontrolliert agierten, so der Richter, und die sicher nicht den Fehler machten, dass sie sich während der Tat in ihrer Muttersprache unterhalten. Auch, dass die Handys im fraglichen Zeitraum nie näher als einen Kilometer von der Bank verortet wurden, wertete das Gericht nicht als entscheidend. Als eingeloggt scheine ein Handy nur mit einer Aktivität – SMS oder Anruf – auf, ein ausgeschaltetes Handy könne nicht präzise verortet werden. Vielmehr Gewicht maßen die Richter den letzten Google-Suchen auf dem Handy bei, die sich auf Banken bzw. Privatbanken in Innsbruck bezogen.
Angestellter durch Faustschlag im Gesicht verletzt
Bei dem Überfall am 11. Jänner soll einer der beiden eine Faustfeuerwaffe bei sich gehabt und damit gedroht haben. Zudem wurde einer der Bankangestellten durch einen Faustschlag leicht im Gesicht verletzt.
Nicht näher ein ging das Gericht auf die Waffe, die bei dem Überfall verwendet und hinterher nicht gefunden wurde. Da über die Videoaufzeichnungen nicht zu klären war, ob die Pistole echt oder nicht war, wurde ein entsprechender Beweisantrag abgelehnt.
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Männer sollen für weitere Delikte verantwortlich sein
Neben dem Überfall in der Tiroler Landeshauptstadt dürften noch weitere Taten auf das Konto der Verdächtigen gehen. Die beiden Männer sollen Anfang Dezember 2016 eine Bank und kurz vor Weihnachten eine Tankstelle in der Schweiz überfallen haben. Bei dem ersten Überfall blieb es jedoch laut Polizei beim Versuch - die automatische Schließung der Kassen in der Bank soll einen erfolgreichen Coup verhindert haben - mehr dazu in Brutale Bankräuber werden angeklagt.