Spektakuläre Felsräumaktion im Halltal

Industriekletterer haben diese Woche im Halltal bei Absam (Bezirk Innsbruck-Land) absturzbereite Felsen oberhalb des Bettelwurfsteigs abgeräumt. Nach Steinschlag war der beliebte Weg zur Bettelwurfhütte seit September gesperrt.

Landesgeologe Werner Thöny hatte im September veranlasst, den Weg zur Bettelwurfhütte zu sperren. Felsmaterial war ausgebrochen und in der Wand oberhalb des Steiges drohte weiteres lockeres abzubrechen. Der Lansdesgeologe kennt das Risiko von Steinschlag in diesem Gebiet. Man habe hohe Wände und stellenweise schlechten Fels. Aus einem Bereich sei Material ausgebrochen, das den Weg direkt erreicht habe, „das muss man jetzt irgendwie wieder in den Griff bekommen“.

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Die gefährliche Arbeit der Spezialisten aus Kärnten funktioniert nur in einem gut eingespielten Team.

Nun wurden Spezialisten beauftragt, das lockere Gestein zu entfernen. Tagelang waren Industriekletterer einer Kärntner Firma bei den gefährlichen Arbeiten am Werk. Es ist aber klar, dass ein solches Gelände nie gänzlich ungefährlich gemacht werden kann.

Felsräumarbeiten am Bettelwurfsteig

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Schmaler Grat bei Risikoabschätzung

Es bestehe ein schmaler Grat zwischen Risiko und Eigenverantwortung, sagte Peter Kapelari, Wegereferent des Alpenvereins. Es sei immer schwer abzuwiegen, bis zu welchem Punkt es sich um eine normale alpine Gefahr handle und ab wann es eine besondere Gefährdung sei.

Steig in felsigem Gelände

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Der Bettelwurfsteig führt durch felsiges Gelände

Hier habe es letztes Jahr ein größeres Steinschlagereignis gegeben, so Kapelari. „Aber wenn man schaut, die Steine in der Schotterreise hat niemand heraufgetragen, die sind alle von oben gekommen“. Man sei immer wieder hin- und hergerissen, ob man Maßnahmen setzen muss oder nicht. In dem Fall habe es eine sehr gute Absprache mit der Landesgeologie gegeben. Die Felsräumungsarbeiten sind abgeschlossen. Mitte Juni wird dann auch die Bettelwurfhütte wieder ihre Türen öffnen.