Südtiroler Steuerzahler spenden Millionen

Einen Teil der eigenen Steuern können Südtiroler an eine gemeinnützige Organisation ihrer Wahl spenden. Einige davon haben auf diesem Weg Spenden von mehr als 700.000 Euro erhalten. Insgesamt geht es für Südtiroler Organisationen um 4,5 Millionen Euro.

In Italien haben Steuerzahler seit 2005 die Möglichkeit, einen kleinen Anteil der Einkommenssteuer zu spenden. Fünf Promille der geschuldeten Steuer können an eine gemeinnützige Organisation weitergeleitet werden.

Dabei entstehen keine Zusatzkosten, der Anteil wird von den bezahlten Steuern weitergeleitet. Die Empfängerorgansation muss dabei nur auf der Steuererklärung oder per Brief angegeben werden.

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Im Steuerzeitraum 2015 kamen für Südtiroler Organisationen Spenden in Höhe von 4,54 Millionen Euro zusammen. Diese wurden an nahezu 1.000 staatlich akkreditierte Organisationen und Vereine verteilt. Die Höhe der Spende hängt von der Anzahl der Spender sowie deren Steuersumme ab.

Wenige große Gewinner

Der Spitzenreiter mit mehr als 770.000 Euro ist der Landesrettungsverein Weißes Kreuz. Laut Präsidentin Barbara Siri werden mit den Mitteln neue, öffentlich angebrachte Defibrillatoren finanziert. Außerdem werde damit Ausrüstung für first responder angekauft. Dabei handelt es sich um Ersthelfer, die noch vor Eintreffen der Rettung zu Hilfe eilen sollen, so Siri.

Das Weiße Kreuz verzeichnet bei den Steuerspenden seit Jahren konstant Zuwächse. Einzig im Bezugszeitraum 2008 gab es einen leichten Rückgang. Diesen führt die Vereinsleitung auf die damalige Wirtschaftskrise und den damit einhergehenden Rückgang des Steueraufkommens zurück.

Viele erhalten weniger als 1.000 Euro

Der mittlere Wert der Spenden beträgt 1.186,87 Euro. Fast die Hälfte, nämlich 432 Organisationen, erhalten weniger als 1.000 Euro. Und 30 potentielle Empfänger haben keinerlei Spenden erhalten - also auch nicht von Vertretern der Vereine selbst.

Das Schlusslicht bei den Steuerspenden 2015 ist die Studierendenberatung Südtiroler Hochschülerschaft SH. Sie hat nur eine Spende verzeichnet, die Summe von 4,14 € fällt bescheiden aus.

SH-Vertreter Armin Unterhauser erklärt schmunzelnd, das Geld werde in das laufende Budget einfließen und für kulturelle Veranstaltungen verwendet. Zusätzlich sei zu bedenken, dass Schüler und Studierende als Hauptklientel der SH selten steuerpflichtig seien, so Unterhauser.

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Drei Empfänger pro Steuerzahler

Neben dem Anteil für gemeinnützige Organisationen (fünf Promille) können zusätzlich acht Promille der Steuersumme für kirchliche Organisationen gespendet werden. Und zwei Promille der Einkommenssteuer können an politische Parteien abgetreten werden

Auch Gemeinden erhalten Spenden

Neben gemeinnützigen Organisationen können auch Südtirols Gemeinden Steuerspenden erhalten. Diese müssen dann, wie bei allen anderen Empfängern auch, für soziale Zwecke eingesetzt werden.

Unter den Gemeinden sticht jene von Eppan hervor, die große Stadtgemeinden wie Brixen oder Bruneck hinter sich gelassen hat. Die Spendensumme von 7.982,05 € bleibe dennoch überschaubar, meint Bürgermeister Wilfried Trettl. Wie in den Vorjahren soll damit aber ein Seniorenprojekt im Sommer finanziert werden.

Noch mehr „Bewerber“

Die Zahl der akkreditierten gemeinnützigen Organisationen nimmt weiter zu. Für 2017 zählt die Steuerbehörde allein in Südtirol 1.041 Einträge. Mittlerweile sind die Organisationen, Vereine und Gemeinden samt den notwendigen Angaben in einem Onlineverzeichnis abrufbar. Die Fristen für die Steuererklärung für den Zeitraum 2016 laufen im Juli bzw. im Oktober ab.

David Runer; tirol.orf.at

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• Übersicht gemeinnützige Organisationen