Innsbrucker kaufen in München billiger ein

Zum Teil eklatante Preisunterschiede hat die Tiroler Arbeiterkammer (AK) bei Markenlebensmitteln in Innsbruck und München ausgemacht. Die Gründe dafür seien nicht nachvollziehbar, übt man seitens der AK Tirol Kritik.

In Bayern seien diese oft billiger, die Differenz mache bei einzelnen Produkten bis zu 170 Prozent aus, bemängelten die Konsumentenschützer der AK in einer Aussendung am Donnerstag. Dies habe mittlerweile auch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) auf den Plan gerufen.

Preisunterschied von über 28 Prozent

Die Konsumentenschützer der AK hatten für den aktuellen Vergleich einen Warenkorb mit 35 identen Markenlebensmitteln zusammengestellt, die in allen ausgewählten Geschäften - jeweils fünf Supermärkten in Innsbruck und in München - erhältlich waren. Während in Innsbruck die Preise für den kompletten Warenkorb zwischen 111,49 und 122,37 Euro lagen, bewegten sie sich in München zwischen 88,05 und 95,69 Euro. Im Schnitt musste man in München 91,84 auf den Tisch legen, in Innsbruck 117,75, was laut AK einem Preisunterschied von mehr als 28 Prozent entspricht.

Selbst wenn man auf die Nettopreise abzielt, ändere sich nur wenig an den Preisunterschieden, hieß es. Die Umsatzsteuer-Sätze zwischen Österreich und Deutschland unterscheiden sich nur geringfügig. Hierzulande beträgt dieser 20 bzw. 10 Prozent, in Deutschland 19 bzw. 7 Prozent.

Kritik an der Europäischen Kommission

„Bis jetzt hat noch niemand eine nachvollziehbare Erklärung für derartig große Preisunterschiede liefern können, die wieder einmal zulasten der Konsumenten in Tirol gehen“, kritisierte AK-Präsident Erwin Zangerl (ÖVP): „Deshalb werden wir wie schon nach den letzten Erhebungen die Bundeswettbewerbsbehörde über die aktuellen Ergebnisse informieren.“. Die Wettbewerbshüter hätten mittlerweile „ein wachsames Auge auf die Preisgestaltung“, so Zangerl.

„Die Europäische Kommission blieb jedoch bis dato leider untätig“, monierte der Tiroler AK-Präsident: „Deshalb fordern wir sie neuerlich auf, entsprechende Untersuchungen einzuleiten, um den nicht nachvollziehbaren Preisunterschieden bei identen Produkten auf den Grund zu gehen.“