Fünftes Doppler-Labor an Med-Uni eröffnet

An der Medizinische Universität Innsbruck wurde jetzt ein fünftes Christian Doppler-(CD)Labor eröffnet. Es dient der Krebsforschung und ist bereits das fünfte derartige Labor, das seit 2015 am Standort Innsbruck eingerichtet wurde.

„Wer hätte vor zwei Jahren gedacht, dass wir an der Medizin Uni Innsbruck in dieser kurzen Zeit fünf neue CD-Labors etablieren können? Maßgeblich war hier wohl das bestehende Forschungsumfeld am Medizin-Standort Tirol und die Tatsache, dass sich das neue Labor ideal in unseren onkologisch-immunologischen Forschungsschwerpunkt eingliedert“, erklärte die Rektorin der Med-Uni Innsbruck, Helga Fritsch.

Erforschung von Viren gegen Krebs

Für die Behandlung von fortgeschrittenem Krebs habe sich die Immuntherapie als innovativ und vielversprechend erwiesen, doch nicht alle Patienten würden davon profitieren. Das neue CD-Labor wird unter der Leitung des Mediziners Guido Wollmann von der Sektion für Virologie (Direktorin Dorothee von Laer) der Medizinischen Universität Innsbruck an Wegen forschen, einerseits die Wirksamkeit bekannter Krebstherapien mittels onkolytischer, also krebstötender, Viren zu verbessern und andererseits die Reichweite immuntherapeutischer Ansätze durch die Kombination mit der Virustherapie zu vergrößern.

„VSV-GP“ kommt zum Einsatz

Als onkolytisches Virus kommt laut Med-Uni das von den Forschern in Innsbruck ursprünglich klonierte und in den vergangenen Jahren als potent und sicher beschriebene „VSV-GP“ zum Einsatz. Das aus einer Kombination zweier für den Menschen als harmlos geltender Viren generierte VSV-GP ist vor der vorschnellen Erkennung durch das Immunsystem geschützt. Infiziert dann dieses Virus eine Krebszelle, wird hingegen das Immunsystem aktiviert, was wiederum zur Krebstherapie genutzt werden kann.

„Eine wesentliche Eigenschaft des VSV-GP-Virus ist neben der direkten Zerstörung von infizierten Tumorzellen auch die verstärkende Aktivierung der körpereigenen Tumor-gerichteten Immunantwort zur Zerstörung des Krebses mittels antitumoraler T-Zellen. Durch die Kombination mit Krebsvakzinen oder mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren (CPIs) - sehr potenten Wirkstoffen der Immuntherapie - kann diese Aktivierung noch verstärkt werden“, sagte Laborleiter Guido Wollmann, der die Identifikation möglicher Synergieeffekte anhand von Kombinationsexperimenten mit CPIs und mit Tumorvakzinen an mehreren klinisch relevanten Tumormodellen der Maus durchführen wird.

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