Alpenverein stellt Innsbruck Ultimatum

Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) hat der Stadt Innsbruck am Mittwoch ein Ultimatum gestellt. Die Stadt habe vier Möglichkeiten, die Bergstation des Patscherkofels umzugestalten. Sollte das nicht erfolgen, werde man die Verhandlungen abbrechen und vor Gericht gehen.

Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) erhielt das Schreiben des Alpenvereins kurz vor dem Sondergemeinderat am Mittwoch. Nachdem der ÖAV und eine Bürgerinitiative mehr als 2.000 Unterschriften für eine Verlegung der geplanten Bergstation der neuen Patscherkofelbahn gesammelt hatten, musste die Stadt im Rahmen des Sondergemeinderats einen Termin für eine Abstimmung festlegen - mehr dazu in Initiative erzwingt Abstimmung. Die Abstimmung wird am 11. Juni abgehalten.

Visualisierung Patscherkofelbahn

Patscherkofelbahnen Ges.m.b.H.

Die neue Bergstation der Patscherkofelbahn würde dem ÖAV-Schutzhaus die Sicht verstellen

Alpenverein erhöht Druck auf Stadt

Das Gesprächsklima zwischen dem Alpenverein und der Stadt Innsbruck spitzt sich zu.

Andreas Ermacora

Alpenverein/Norbert Freudenthaler

AV-Präsident Andreas Ermacora

Der Präsident des ÖAV, Andreas Ermacora, gab sich in dem Schreiben an die Stadt unmissverständlich. Entweder die Stadt entscheide bis 5. Mai, ob sie die Vorschläge des Alpenvereins annimmt, oder die Verhandlungen gelten als gescheitert, so der ÖAV. Man räume der Stadt vier Möglichkeiten ein, das Einvernehmen wiederherzustellen, heißt es. Damit erhöht der Alpenverein deutlich den Druck auf die Stadt:

  • Die Bergstation müsse um 70 Meter verlegt werden.
  • Die Bergstation müsse bei Verzicht auf jegliche Gastronomie tiefer gelegt in den Hang hineingebaut werden.
  • Als dritte Variante schlägt der Alpenverein eine Verkleinerung der Bergstation vor, ebenfalls ohne jegliche Gastronomie.
  • Eine Verlegung der Bergstation Richtung Gipfel.

Bürgermeisterin versucht im Gespräch zu bleiben

Oppitz-Plörer sieht hingegen die Vorschläge des ÖAV mit hohen zusätzlichen Kosten verbunden. Zudem würden Skifahrer dann nicht mehr barrierefrei das Plateau erreichen können. Die Stadt würde als Gegenvorschlag bei der Sanierung des Alpenvereinshauses inklusive einer Vergrößerung der Terrasse Richtung Westen mitzahlen. Auch beim dritten Vorschlag wird die Stadt dem Vernehmen nach „eher hart“ bleiben.

Christine Oppitz-Plörer

ORF

Oppitz-Plörer hofft auf Lösung

Sollte sich die Stadt bis Ende der Woche für keine der Varianten entscheiden, will der ÖAV mit einer Unterlassungsklage vor Gericht ziehen. Bürgermeisterin Oppitz-Plörer hofft, wie sie dem ORF Tirol sagte, „weiter auf eine Lösung“. Man sei auch nach Ablauf des Ultimatums noch „verhandlungsbereit“. Seit einem Jahr gehen die Wogen rund um die neue Patscherkofelbahn hoch. Der Alpenverein fürchtet um die Zukunft seiner Schutzhütte. Die neue Bergstation würde die Aussicht der Schutzhütte verstellen - mehr dazu in Unterschriftenaktion um Bergstation.

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