Erster Mai: Weltlage beunruhigt Politiker

In vielen Orten fanden am Montag die traditionelle Feiern zum 1. Mai, dem Staatsfeiertag und dem „Tag der Arbeit“ statt. Neben den Arbeitsentwicklungen war auch die Lage in der Türkei und in Nordkorea Thema bei Tirols Politikern.

Der Tiroler Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund (AAB) beging seine traditionelle Maifeier im Volkskunstmuseum in Innsbruck. Dort ging es friedlich zu, der Blick über die Landesgrenzen hinaus machte Tirols Politikern aber offenbar zu schaffen. „Wenn man schaut was sich da abspielt, da gibt es Kriege, Bürgerkriege und Menschen im Vordergrund die Kriegsrhetorik verwenden“ zeigte sich Erwin Zangerl, Präsident der Tiroler Arbeiterkammer, besorgt.

Maifeiern

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Im Volkskunstmuseum war auch die Lage in umliegenden Ländern ein Thema

Vor allem die Situation in der Türkei und der Konflikt zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten von Amerika beunruhigen auch in Tirol viele Menschen. „Die Menschen sind zurecht verunsichert“, meinte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). „Die Entwicklungen und die Wortwahl der Weltspitzenpolitiker sind besorgniserregend.“ Man müsse vorsichtig sein, Worte könnten verletzen und seien oftmals die Vorstufe zur Gewalt.

Zusammenhalt in EU als wichtiges Gegenmittel

Man wolle am ersten Mai nichts schwarzreden, aber auch die Situation nicht beschönigen, meinte auch Beate Palfrader, Obfrau des AAB. „Mich beängstigt das sehr. Ich frage mich oft welche Zukunft meine zwei Enkelkinder erwartet.“ Es seien bedenkliche Entwicklungen, wenn man das Verbot der Menschenrechte in nur wenige Flugstunden entfernten Ländern betrachte. Der Zusammenhalt sei, besonders in Europa, sei deshalb sehr wichtig, meinte Palfrader.

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Auch beim Maifest der SPÖ war die aktuelle Weltlage ein Thema. Selma Yildirim, SPÖ-Landesfrauenvorsitzende, sieht die Demokratie als bestes Gegenmittel. „Die Vernunft der Menschen und die Demokratie muss man stärken“. Dazu gehöre es auch, faire Handelsbeziehungen zu pflegen und krisengeschüttelte Länder vor Ort zu unterstützen, um mittelfristig eine gute Lösung zu erreichen.