Pilotprojekt soll Notfallambulanz entlasten

An der Innsbrucker Klinik ist ein Pilotprojekt eingerichtet worden, das die Notfallmbulanz entlasten soll. Patienten werden im Rahmen einer Erstversorgungseinheit danach beurteilt, ob sie tatsächlich Notfälle sind oder nicht.

Eine Untersuchung an der Universitätsklinik Innere Medizin I habe gezeigt, dass es sich bei 30 bis 40 Prozent der jährlich über 20.000 ambulanten Patienten in der Notfallambulanz des Medizinzentrum Anichstraße um keine echten Notfälle handelt.

Filtersystem soll Entlastung bringen

Das neue Konzept sieht vor, dass die Patienten nach einer kurzen Ersteinschätzung (Triage) in der Ambulanz weiter in die Räumlichkeiten der Erstversorgungseinheit geleitet werden, wo sie weiter versorgt werden. Grundlage dafür ist das international anerkannte Klassifizierungssystem „Manchester Triage System (MTS)“, das die eintreffenden Patienten nach medizinischer Priorität einstuft (Stufe 1–3: dringlich bis sehr dringlich, Stufe 4–5: weniger dringlich). „Die weniger dringlich Erkrankten werden in der Erstversorgungseinheit behandelt.

Mehr Zeit für echte Notfälle und Schwererkrankte

Die Notaufnahme wird dadurch spürbar entlastet und die Ärzte dort haben mehr Zeit für die „echten“ Notfälle und Schwererkrankten“, so Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg, Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin I, die Vorteile des Konzepts. Zudem würde sich die Wartezeit für die Patienten verkürzen und eine Behandlung könne gezielter erfolgen, so Tilg.

Die Pilotphase ist bis April 2019 geplant. Ein wissenschaftliches Team soll das Projekt begleiten und auf Verbesserungspotentiale hinweisen. „Grundsätzlich ist nach dem Auslaufen die Überführung in einen Regelbetrieb vorgesehen. Bei positiver Evaluierung ist die Implementierung von Erstversorgungseinheiten an weiteren Tiroler Krankenanstalten vorgesehen“, so Landesrat Bernhard Tilg (ÖVP) und der Obmann der Tiroler Gebietskrankenkasse, Werner Salzburger.