Hypo Tirol holt zehnten Meistertitel

Hypo Tirol hat die erste Chance genützt und am Sonntag seinen zehnten Meistertitel in der heimischen Volleyball-Liga der Herren eingespielt. Die Zukunft der Meistermannschaft ist dennoch ungewiss.

Die Innsbrucker feierten im fünften Spiel der „best of seven“-Finalserie gegen Posojilnica Aich/Dob einen 3:0 (21,22,18)-Auswärtssieg und schlossen die Serie mit 4:1 Siegen ab.

Tirol ist zum vierten Mal in Serie Champion, doch 2017/18 wird es wohl einen neuen Champion geben. Denn das Team von Manager Hannes Kronthaler hat nach einem Zwist mit dem Verband über den Liga-Sponsor keine Nennung für die kommende Saison abgegeben. „Diese Entscheidung habe ich vor zwei Monaten getroffen, es wird wahrscheinlich so sein“, sagte Manager Hannes Kronthaler im ORF-Fernsehen.

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Der letzte Ball in der Meisterschaft

Mit einem souveränen 3:0-Auswärtssieg holte sich Hypo Tirol den 10. Meistertitel. Nach dem Matchball war die Freude natürlich riesengroß.

Aich/Dob, der Meister von 2013, war im dritten Finalmatch daheim ein 3:2-Erfolg gelungen, am Sonntag mussten die Kärntner aber die Überlegenheit des Favoriten anerkennen. Nur im zweiten Satz kamen die Gastgeber dank eines starken Finish einem Satzgewinn nahe. „Tirol hat verdient gewonnen“, gab Aich/Dob-Spieler Maximilan Thaller zu.

„Tirol ist in Österreich mit dieser Mannschaft unschlagbar, aber wir haben dagegengehalten und schauen positiv in die Zukunft“, meinte Aich/Dob-Manager Martin Micheu. Sein Team wird nach aktuellem Stand anstelle von Tirol die Champions-League-Qualifikation bestreiten.

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Profibetrieb in Österreich vor aus

Es war dies auf Grund eines Sponsorenstreits mit dem Verband vermutlich der letzte Tiroler Meistertitel in der höchsten Volleyball-Liga Österreichs.

Kronthaler war nach dem zehnten Titel in der 20. Saison zufrieden. „Der Titel bestätigt die Leistung des ganzen Jahres“, meinte der Club-Manager. International hatte sich sein Club aber mehr erwartet, doch der Dopingfall des Russen Stanislaw Maslijew warf die Innsbrucker zurück.

Ob das Team zusammenbleibe, könne er noch nicht sagen, gab Kronthaler an. Im Amateurbereich in der 2. Bundesliga - da wurde die zweite Mannschaft Meister - werde man jedenfalls weiterspielen.

Mögliche Kooperation mit Unterhaching

Bereits am Dienstag hatte Verbandspräsident Peter Kleinmann in einer Aussendung von immer konkreter werdenden Abwanderungsplänen der Tiroler in die deutsche Liga gesprochen. Hypo-Tirol-Manager Hannes Kronthaler wollte das noch nicht offiziell bestätigen, verwies aber auf seine schon seit Längerem geäußerten Ideen von Teilnahmen in Italien oder Deutschland. Ende April werde man mehr wissen, sagte der Manager.

Laut Kleinmann „soll Kronthaler planen, die Mehrheitsanteile von TSV Unterhaching zu erwerben, um dann die Spiele abwechselnd in Unterhaching und Innsbruck auszutragen“. Die Nennfrist für die kommende Saison hat man beim Meister jedenfalls verstreichen lassen, nach derzeitigem Stand geht die Austrian Volley League 2017/18 ohne Tirol über die Bühne.

Streit um Sponsor als Hintergrund

Hintergrund ist ein Sponsorkonflikt, steht dem jahrelangen Tirol-Geldgeber Hypo doch auf Ligaebene seit einem Jahr mit DenizBank ein anderes Geldinstitut gegenüber. In der laufenden Saison reagierte Tirol-Manager Kronthaler darauf, indem er die verpflichtenden DenizBank-Banden bei Ligaspielen nicht aufstellte. Die dafür fällige Strafsumme zahlte er. Die Pönale wurde nun aber kräftig erhöht. Letztlich unterließen die Tiroler die Nennung für die nächste Saison.

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