Umstrittene Jagdvergabe in Schönwies

Die Jagd ist in Tirol immer wieder ein hochemotionales Thema - so wie derzeit in der Oberländer Gemeinde Schönwies. Dort sorgt die Neuvergabe der Jagdpacht für Missstimmung, denn die Bestbieter hatten seitens der Gemeinde das Nachsehen.

36 Jahre lang hatte der Zammer Unternehmer Erwin Bouvier die Jagden „Larsenn“ und „Sonnseite“ mit insgesamt 2.300 Hektar gepachtet. Bei der diesjährigen Neuvergabe wollte er die Pacht um weitere zehn Jahre verlängern und legte auch ein Angebot von jährlich 18.200 Euro. Doch er kam genausowenig zum Zug wie der Bestbieter und andere Interessenten. Schon im Vorfeld sei klar gewesen, dass der Schönwieser Jagdverein den Zuschlag bekommen würde, ortet Bouvier Freunderlwirtschaft.

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Bisheriger Pächter enttäuscht

Nach 36 Jahren muss Erwin Bouvier die Jagd in Schönwies aufgeben. Das sei schon im Vorfeld der Vergabe klar gewesen, kritisiert er.

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Für Bürgermeister sachliche Entscheidung

Die Zusatzleistungen des Jagdvereins und die Tatsache, dass viele Jäger jetzt auf die Pirsch gehen können, hätten laut Bürgermeister Fink den Gemeinderat überzeugt.

Bürgermeister weist Vorwürfe zurück

Den Vorwurf einer rein politischen Entscheidung lässt der Schönwieser Bürgermeister Willi Fink (SPÖ) nicht gelten. Im Gegenteil - es sei eine rein sachliche Entscheidung gewesen. Fink macht dabei aus seinen Sympathien für den örtlichen Jagdverein kein Hehl. Schließlich sei durch die jetzige Vergabe gewährleistet, dass eine große Zahl an Jägern im Dorf die Möglichkeit hat, auf die Pirsch zu gehen. Zudem habe der Jagdverein eine Reihe von Zusatzleistungen angeboten, so der Bürgermeister.

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Opposition kritisiert Vergabe

Der Listenführer der Opposition, Peter Raggl, kritisiert, dass der Gemeinde durch die Vergabe Geld entgeht. Zudem sei die Entscheidung für ihn sachlich nicht nachvollziehbar.

Opposition brachte Beschwerde ein

Der Tiroler Bauernbund-Direktor und Chef der Schönwieser Oppositionsliste, Peter Raggl, lässt die Jagdvergabe bei der Aufsichtsbehörde prüfen. Für ihn wäre Bouvier der Bestbieter gewesen. So verzichte die Gemeinde nun insgesamt auf 50.000 Euro an Mehreinnahmen. Schließlich war der Jagdverein mit seinem Angebot von 13.000 Euro Pacht nur an vorletzter Stelle bei den Geboten.