ÖAMTC: Pendler entlasten Immobilienpreise

Pendler entlasten die Immobilienpreise in den Landeshauptstädten. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des ÖAMTC. Würde die Hälfte der Pendler in die Stadt ziehen, würden die Wohnungspreise um gut ein Drittel steigen.

Wird Autofahren unattraktiv, so die ÖAMTC-Studie, ziehen die Pendler in die Stadt. Steigt die Einwohnerzahl dort um ein Prozent, ziehen die Immobilienpreise um zwei Prozent an. Nach Innsbruck pendeln täglich etwa 48.000 Menschen mit Öffis und mit dem Auto. Wenn die Hälfte nach Innsbruck zieht, würde hier der Quadratmeterpreis laut der Studie um 980 Euro steigen, was einem Plus von etwa 36 Prozent entspricht.

Kritik an Diskussion über Klimastrategie

Der Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung Bernhard Wiesinger sieht die Diskussion um die österreichische Klimastrategie kritisch. Die Diskussionsbeiträge würden in Richtung Steuererhöhungen für Pkws, Road Pricing oder Abschaffung der Pendlerentlastung gehen. Das könne für viele Pendler Anlass sein, in die Ballungsräume zu ziehen.

Stau

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Österreich habe ein System, das starke Anreize bietet, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Wiesinger nennt das auch sinnvoll. In Österreich würden vor allem jene mit dem Auto zur Arbeit pendeln, die keine zumutbare Alternative haben. Wiesinger plädiert dafür, die Eingaben in den Pendlerrechner für eine Verbesserung der Verkehrsplanung zu nutzen und den öffentlichen Verkehr dort auszubauen, wo es wirklich Sinn macht.

VCÖ: Lärm und Abgase durch Pendlerverkehr

Der Verkehrsclub Österreich VCÖ hält der ÖAMTC-Studie entgegen, dass der Pendlerverkehr an den Einfallsrouten Stau, Lärm und Abgase verursache. Das günstigere Wohnen außerhalb der Stadt werde durch höhere Transportkosten quasi aufgefressen, wenn Familien etwa ein zweites Auto benötigen.