Frost: Räuchern vorübergehend erlaubt

Wegen des Wintereinbruchs und der damit verbundenen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt erlaubt das Land Tirol Räuchern als Frostschutzmaßnahme bei Obst- und Weinkulturen. Per Verordnung sei dieses bis zum 15. Juni erlaubt.

„Nach den Ernteausfällen im vergangenen Jahr droht auch heuer ein massiver Verlust durch den bevorstehenden Kälteeinbruch“, sagten die zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreter Ingrid Felipe (Grüne) und Josef Geisler (ÖVP). Viele Obstbauern fürchten um ihre Ernte. Das Räuchern sei eine „einfache und kostengünstige Abwehrmaßnahme“.

Apfelblüten im Schnee

ORF/Erhard Berger

Die Kältewelle trifft die Apfelbäume in der empfindlichen Blütezeit

Räuchern wegen Frost

ORF

Strohballen werden entzündet, um die Pflanzen zu wärmen

Wärmeabstrahlung verhindern

Der Effekt beruhe darauf, dass durch die Vernebelung die Wärmeabstrahlung vermindert wird. Es müsse aber darauf geachtet werden, dass es durch die starke Rauchentwicklung zu keiner Gefährdung des Verkehrs komme, hieß es. Normalerweise sei das Verbrennen biogener Materialien außerhalb von Anlagen verboten. In bestimmten Situationen könne es zeitliche und räumliche Ausnahmen von diesem Verbot geben.

Große Ausfälle 2016

In Tirol wird nach Angaben des Landes auf 200 Hektar Fläche Obstbau betrieben. Minusgrade und Schneefall führten bereits im April 2016 zu schweren Frostschäden und teilweise kompletten Ernteausfällen in den Obst- und Beerenkulturen - mehr dazu in Frostnacht setzte Obst und Gemüse zu.