Weltkongress: Mehr Sicherheit beim Skifahren
Sollen Frauen spezielle Bindungen bekommen? Wie können Skifahrer Verletzungen vorbeugen und welche Rolle spielt die Ausrüstung dabei? Das sind nur einige der Themen, die beim Weltkongress diskutiert werden. 150 Experten aus Australien, Japan oder auch Kanada tauschen sich an der Universität Innsbruck aus.
Markus Posch
Verletzungsfaktoren gibt es unterschiedliche, erklärte Sportwissenschaftler Werner Nachbauer. Sicht und Schneeverhältnisse spielen eine wichtige Rolle, aber auch das Geschlecht. Frauen sind deutlich stärker von Verletzungen betroffen als Männer, erklärte Nachbauer. Im Rennlauf sind es vorwiegend Sprünge, auf die Stürze und Verletzungen folgen.
Skifahren: Weniger Verletzungen als im Fußball
Die häufigsten Verletzungen sind Kreuzbandrisse, Schulterverletzungen und auch Kopfverletzungen. Trotzdem bleibt Skifahren für Herz, Kreislauf und Muskeln sehr gesund. Der gesundheitsfördernde Aspekt des Skifahrens überwiege die geringe Anzahl der Verletzungen bei weitem, betonte Nachbauer. Es sei nur eine hohe Anzahl an Verletzungen, weil eben sehr viele Personen Skifahren würden.
Relativ betrachtet gibt es im Skisport weniger Verletzungen als etwa im Fußball. Trotzdem wird beim Weltkongress an präventiven Maßnahmen gearbeitet. Davon sollen neben den Profi-Skifahrern auch Freizeitsportler profitieren. Ein Beispiel dafür seien die Airbags, die im Rennlauf entwickelt wurden. Sie haben einen Sensor, der ab einem bestimmten Beschleunigungsgrad ausgelöst wird. „Ich könnte mir vorstellen, dass solche Airbags auch für Freizeitsportler kommen“, erklärte Nachbauer.
APA/EXPA/Johann Groder
Zudem überlege man die gut gedämpften Helme der Rennsportler auch für Freizeitsportler einzuführen und die mechanische Ski-Bindung um eine elektrische mit Sensor zu ergänzen.
Auch Praxistest für Experten
Beim Kongress werden die Experten neben Vorträgen und Besichtigungen von Laboren am Donnerstag auch selbst die neuesten Ski testen. Man wolle Skifahrern künftig praktische Tipps geben können, was etwa das Tragen von Helmen oder von Rückenprotektoren betreffe, erklärte der Generalsekretär des Kongresses, Gerhard Ruedl.