Stall ohne Widmung erregt Kitzbühels Gemüter

In Kitzbühel sorgt wieder einmal ein Schwarzbau für Aufregung. Als der Gemeinderat Ende März die Widmung für die Errichtung eines Kuhstalles beschließen wollte, wurde bekannt, dass das Gebäude schon steht.

Der Kitzbühler Gemeinderat wollte in seiner Sitzung in der letzten Märzwoche für einen Bauern ein Grundstück widmen, damit dieser einen Viehstall errichten könne. Zur Überraschung der Gemeinderäte wurde der Punkt gleich wieder von der Tagesordnung genommen, denn der großzügige Stall steht schon. Dieser Umstand war Mandataren der Opposition am Vortag aufgefallen.

Opposition sieht „blinden Fleck“ bei Bürgermeister

Die Opposition aus FPÖ und Unabhängigen Kitzbühlern beschuldigen den Bürgermeister als erste Baupolizei, zum wiederholten Male nicht genau hingeschaut zu haben. Unlängst gab es schon in der Gemeinde Aufregung um einen Viehstall, dessen Bau ohne Baubescheid begonnen wurde. Vergangenen Herbst war eine prominente Wirtin in die Schlagzeilen geraten, weil sie ein mobiles Partyzelt ohne Konzession durch ein Holzgeländer jahrzehntelang in eine dauerhafte Ergänzung ihres Betriebes umfunktioniert hatte – mehr dazu in Kitz: Anonyme Anzeige rund um Partyzelt (tirol.ORF.at, 15.10.2016)

Alexander Gamper, FPÖ-Stadtparteiobmann und Kitzbühler Gemeinderat, sagt gegenüber dem ORF Tirol: „Es ist nun das dritte Mal in kurzer Zeit, dass man als Gemeinderat in einer Bausache getäuscht und hintergangen wurde. Anscheinend glauben manche Landwirte, dass für sie andere oder gar keine Gesetze gelten. Jeder andere Häuselbauer braucht auch eine dementsprechende Widmung.“

Bauer könnte Geldstrafe winken

ÖVP Stadtchef Klaus Winkler wies das gegenüber dem ORF Tirol zurück. Der Sachverhalt des Stalls ohne Widmung werde nun geprüft, so Winkler. Eine Vorgangsweise wie diese werde in Kitzbühel sicherlich nicht geduldet, betonte der Bürgermeister. Dem Bauer droht jetzt eine Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft und eine Geldstrafe.