SPÖ: 92 Prozent für Blanik als Listenerste

Die Tiroler SPÖ hat sich bei ihrem außerordentlichen Parteitag am Samstag in Völs für die Landtags- und Nationalratswahlen neu aufgestellt. SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik führt die Partei bei der Landtagswahl an, sie wurde mit 92 Prozent zur Spitzenkandidatin gewählt.

Der Landesparteitag stand unter dem Motto „#alles neu“. Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, die im Oktober des vergangenen Jahres nach internen Grabenkämpfen zur neuen und ersten Tiroler SPÖ-Chefin gewählt worden war - mehr dazu in Blanik mit großer Mehrheit neue SPÖ-Chefin, wollte sowohl für die Landtags-, als auch für die Nationalratswahlen ein neues und jüngeres Team um sich versammeln.

Elisabeth Blanik mit Team

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Elisabeth Blanik (im roten Rock) mit ihrem neuen, jungen Team

„Unser Motto ‚alles neu‘ geht nur mit eurer Zustimmung“, sagte Blanik in ihrer Rede. Die Grundwerte der SPÖ seien so aktuell wie nie zuvor. „Wir müssen sie aber beleben. Wir müssen lauter, aktiver, glaubwürdiger und entschlossener werden“, erklärte die SPÖ-Chefin und Lienzer Bürgermeisterin vor den 254 erschienenen Delegierten. „Wir alle müssen aktiv sein, dass so etwas wie Schwarz-Blau nie wieder passiert“, fügte sie hinzu.

Elisabeth Blanik

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Migration, Digitalisierung und die damit einhergehenden Unsicherheiten und Ungleichheiten würden alle beschäftigen. Der Weg der SPÖ sei es aber nicht auseinanderzudividieren, Angst zu machen oder zu hetzen. „Wir zerstören nicht, wir gestalten neu“, betonte Blanik. Die Sozialdemokraten brauche es in diesem Land unabdingbar, ohne sie gehe es nur mehr um Kapital- und Gewinnmaximierung.

Christian Kern vor Tiroler Delegierten

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Bundeskanzler Christian Kern bei seiner Rede vor den Tiroler Delegierten

Kern will rote Landeshauptfrau 2023

Bundeskanzler Christian Kern forderte von seinen Genossen den Führungsanspruch zu stellen und zwar nicht nur auf Bundes-, sondern auch auf Landesebene. „Ich will 2023 eine rote Landeshauptfrau in Tirol - nämlich Elisabeth Blanik“, erklärte Kern zum Abschluss seines Gastreferats. Es sei Zeit für eine politische Wende. Dies sei keine Latte, an der Erfolg und Misserfolg gemessen werde. „Aber wir brauchen ein Ziel“, so Kern.

Blanik: „Wir wählen heute Erneuerung“

Dies sei ein guter Tag für die SPÖ Tirol, beschwor die Osttirolerin ihre Genossen. „Wir wählen heute Erneuerung und stellen uns für die Landtags- und Nationalratswahlen komplett neu auf. Ich will, dass wir heute Völs mit einem guten Gefühl und einem jungen Spirit verlassen“, forderte Blanik die Delegierten auf, den Listen für die Landtags- und Nationalratswahl zuzustimmen. Sie habe es nach ihrer Wahl zur Parteichefin als ihren Auftrag gesehen, für Erneuerung zu sorgen. Blanik erntete für ihr Worte Standing Ovations ihrer Parteifreunde.

Listen von Delegierten abgesegnet

Seit Oktober ist Elisabeth Blanik SPÖ-Chefin. Sie führt ihre Partei bei der Landtagswahl an, sie wurde mit 92 Prozent zur Spitzenkandidatin gewählt. „Ihre Nummer zwei“, wie Blanik es selbst bezeichnete, wird Sellrains Bürgermeister Georg Dornauer (junior) sein. Dahinter folgen Claudia Hagsteiner aus dem Bezirk Kitzbühel, Philip Wohlgemuth von der Gewerkschaft und Elisabeth Fleischhanderl aus dem Bezirk Schwaz. Klar ist damit, dass auf den vorderen Listenplätzen mit Ausnahme Blaniks nur Neulinge platziert wurden. Die Ergebnisse waren freilich nicht für alle Newcomer berauschend. Dornauer erhielt 83 Prozent Zustimmung, Hagsteiner überhaupt nur knapp 81 Prozent.

Elisabeth Blanik und Selma Yildirim

APA/EXPA/Stefan Adelsberger

Elisabeth Blanik und Selma Yildirim

Yildirim führt Liste für Nationalratswahl an

Was die Liste für die kommende Nationalratswahl angeht, wird Frauenvorsitzende Selma Yildirim vor Christian Kovacevic die Liste anführen. Yildirim konnte 78 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Derzeit verfügt die Tiroler SPÖ über zwei Mandate im Nationalrat. Eines davon hält Frauensprecherin Gisela Wurm, die sich freiwillig zurückzieht, das andere Max Unterrainer, der keinen vorderen Listenplatz mehr ergattern konnte.

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