Liga droht wegen Sponsorstreit Abschied Tirols

Das Volleyballteam Hypo Tirol hat das erste Finalspiel um die Meisterschaft gewonnen. Dennoch spielt Hypo Tirol in der kommenden Saison wohl nicht in der Meisterschaft. Grund ist ein Sponsor-Konflikt mit dem Verband

Die Innsbrucker stellten am Donnerstag in Bleiburg gegen Vizemeister Aich/Dob die Weiche in Richtung erfolgreiche Titelverteidigung - mehr dazu in 3:1-Erfolg in Spiel eins gegen Aich/Dob (sport.ORF.at). Am Dienstag geht der „best of seven“-Finalvergleich in Innsbruck weiter.

Während der neue österreichische Meister spätestens bis 30. April feststeht, ist laut Verbandspräsident Peter Kleinmann der Zug für Tirol punkto Teilnahme an der nächsten Meisterschaft abgefahren. Denn die Innsbrucker haben nicht fristgerecht genannt.

Hintergrund Sponsor-Konflikt

Dem jahrelangen Sponsor des Tiroler Volleyballteams, der Hypo Tirol Bank, steht auf der Liga-Ebene seit einem Jahr mit der DenizBank ein anderes Geldinstitut gegenüber. In der laufenden Saison reagierte Tirol-Manager Hannes Kronthaler darauf so, dass er die verpflichtenden DenizBank-Banden bei Ligaspielen nicht aufstellte. Die dafür fällige Strafsumme zahlte er. Die Pönale wurde nun aber kräftig erhöht. Letztlich haben die Tiroler die Nennung für die nächste Saison unterlassen.

„Der Sport lebt von Regeln“, erklärte Kleinmann. Für die derzeitige Nummer eins der Liga gebe es nun kaum noch einen Weg zurück „Die Auf- und Abstiegsspiele laufen. Ich kann dann einem Verein nicht sagen, dass er doch nicht aufsteigen darf, weil es sich Tirol wieder anders überlegt hat. Es ist eine sehr traurige Situation und schädlich für den österreichischen Volleyball“, fügte Kleinmann an.

Hypo Tirol Volleyballteam

Hypo Tirol Volleyballteam

Die Spieler von Hypo Tirol feierten im Vorjahr ihren neunten Meistertitel

Tiroler wollen Sponsor außerhalb des Bankbereichs

Er hielt auch künftige Regressforderungen gegen die Tiroler für möglich, da die Liga durch ein Fernbleiben der Tiroler Schaden nehmen würde. Kleinmann: „Erpressen werden wir uns nicht lassen.“ Geht es aber nach Kronthaler, dann soll die Ära von Kleinmann als ÖVV-Präsident schon bald vorbei sein. „Wir haben einen schwachen Präsidenten, dem die Liga scheißegal ist.“ Kronthaler verlangt von Kleinmann, einen Sponsor abseits des Bankenbereichs aufzutreiben.

Laut dem Funktionär liege ein Misstrauensantrag gegen Kleinmann vor, er habe auch die Landesverbandspräsidenten über die aktuelle Situation informiert. „Setzt diesem Trauerspiel ein Ende“, Kronthaler habe ein Jahr lang mit Kleinmann über eine Lösung im Bankenkonflikt gesprochen, Lösung habe es aber keine gegeben. Kronthaler über Kleinmann: „Für ihn gilt: Meine Eitelkeit über alles.“

Kleinmann (l.) und Kronthaler drohen dem Volleyball mit einer Zerreißprobe

GEPA/Guenter Artinger

Kleinmann (l.) und Kronthaler drohen dem Volleyball mit einer Zerreißprobe

Werbebanden nur in Champions-League aufgestellt

Dass die Tiroler in der ebenfalls von der DenizBank gesponserten Champions League des Europäischen Verbandes (CEV) sehr wohl deren Werbebanden aufgestellt haben, ist für Kronthaler kein Widerspruch. „Die CEV macht für uns 80 Prozent des Werbewertes aus.“ Der Verband sieht derzeit jedenfalls für Tirol keinen Weg in die nächste Saison zurück.

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