Erste Getreideaufbereitungsanlage in Flaurling

In Flaurling ist am Donnerstag die erste Tiroler Getreideaufbereitungsanlage der Saatbaugenossenschaft präsentiert worden. Als Bindeglied zwischen den erzeugenden Bauern und den Abnehmern können dort 500 Tonnen Getreide gelagert werden.

70 Jahre nach Gründung der Tiroler Saatbaugenossenschaft wird in Flaurling ein Getreideaufbereitungszentrum entstehen. Es dient zur Trocknung, Lagerung und Aufbereitung von Speisegetreide in biologischer und konventioneller Qualität. Die Errichtung kostet 1,3 Millionen Euro. EU, Bund und Land Tirol unterstützen das Projekt mit über 500.000 Euro.

Getreide Aufbereitung Flaurling

Land Tirol

Die heurige Getreideernte soll bereits in den neuen Silos gelagert werden. Bezirkskammerobmann Rudolf Köll, LHStv Josef Geisler, Saatgut-Geschäftsführer Reinhard Egger und Obmann Josef Trenkwalder. (v.l.)

Betrieb ab Sommer

Rund 500 Tonnen Getreide können künftig in der neuen Getreidehalle in 36 Trichtersilos zwischengelagert werden. „Wenn sich die Nachfrage und der Anbau von regionalen Getreidesorten weiterhin so gut entwickelt, können wir die Kapazität noch erhöhen“, erklärte Reinhard Egger, Geschäftsführer der Tiroler Saatbaugenossenschaft. In Betrieb gehen soll die Anlage bereits im Sommer rechtzeitig vor der heurigen Getreideernte.

Trocknung und Intensivreinigung

Mit der neuen Anlage werde die Vermarktung von Speisegetreide und Braugerste professionalisiert. Nach der Anlieferung wird das Getreide gewogen und von gröberen Unreinheiten befreit. Hat das Getreide einen zu hohen Wassergehalt, wird es getrocknet. Danach wird des mittels Förderband und einer Förderleistung von 40 Tonnen pro Stunde in Silos oder Kisten befördert. Nach der Intensivreinigung wird das Getreide entsprechend den Kundenwünschen sortiert und abgepackt. Das Ausputzgetreide wird als Tierfutter, Einstreu in Rinder- oder Hühnerställen verwendet oder in einer nahen Biogasanlage zur Energiegewinnung genutzt.

Getreide Aufbereitung Flaurling

Land Tirol

Im neuen Zentrum werden zudem benötigte Flächen für die Lagerung von Erdäpfeln frei. Die Kartoffelernte 2016 konnte aus Platzmangel nicht vollständig am Standort Flaurling eingelagert werden.

Renaissance des Getreideanbaus

Man erlebe in Tirol eine Renaissance des Getreideanbaus, vor allem bei den alten Landsorten aus der Genbank des Landes Tirol, sagte der zuständige Landesrat Josef Geisler (ÖVP), sowohl bei den Konsumenten als auch bei Brauereien oder Bäckereien: „Alte Getreidesorten sind eine Zukunftsaktie für die Landwirtschaft, die regionale Wirtschaft und auch die Gastronomie. Das Getreideaufbereitungszentrum ist die Absprungrampe für weitere Initiativen in diesem Bereich."

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