Tiroler Grüne halten an Jungen Grünen fest

Die Tiroler Grünen wollen die Brücken zu den Jungen Grünen nicht abreißen. Man achte die Beschlüsse des erweiterten Bundesvorstands, halte aber trotzdem das „gute Verhältnis zu unseren Jungen Grünen in Tirol“ aufrecht, erklärte Geschäftsführer Thimo Fiesel.

„Das war die einhellige Meinung des Tiroler Landesvorstands. In dieser Zeit, wo nicht klar ist, welche Struktur auf Bundesebene kommen wird, haben wir unseren Jungen Grünen Sicherheit in Bezug auf finanzielle Unterstützung und Büroräumlichkeiten zugesagt“, sagte Fiesel. In welchem Rahmen man in Zukunft in Tirol weiterarbeite, müsse erst geklärt werden. „Es steht fest, dass wir uns zu grüner, politischer und kritischer Jugendarbeit in Tirol bekennen“, betonte Fiesel.

Eskalation wegen ÖH-Wahl

Vor einer Woche hatte sich die Bundespartei nach einem heftigen öffentlichen Schlagabtausch von den Jungen Grünen getrennt. Der Clinch hatte sich an der ÖH-Wahl entzündet. Die Jungen Grünen hatten angekündigt, die Grünen Studierenden bei der ÖH-Wahl in Graz und Linz zu unterstützen. Die Bundepartei hingegen unterstützt die ÖH-Liste Grüne und Alternative StudentInnen (GRAS).

Ähnliche Sichtweise in Kärnten und Burgenland

Ähnlich ist die Situation in Kärnten. Die Bereitschaft, weiterhin mit den Jungen Grünen zusammenzuarbeiten, sei „absolut da“, sagte Marion Mitsche, die Landessprecherin der Kärntner Grünen. Die weitere Vorgehensweise will man am kommenden Montag besprechen: An diesem Tag trifft sich das Leitungsteam der Kärntner Grünen.

Im Burgenland trifft sich der Landesvorstand am 24. April mit dem Vorstand der Jungen Grünen. „Wir wollen auf Augenhöhe miteinander eine gute Lösung finden“, sagte Landessprecherin Regina Petrik. „Wir respektieren, dass die Jungen Grünen in einem Klärungsprozess sind. Da wollen wir möglichst gut miteinander aussteigen“, meinte Petrik.

Diplomatisch ist man in Niederösterreich. Die Entscheidung des Bundesvorstands werde umgesetzt, betonte die Landespartei, erklärte aber gleichzeitig: „Alle jungen Menschen dürfen mit uns gemeinsam arbeiten, wenn sie das wollen - denen muss man aber kein Mascherl anhängen.“ Die Jungen Grünen seien in Niederösterreich immer eine eigenständige Organisation gewesen, fallweise habe es Kooperationen gegeben.

Die steirischen Grünen verwiesen auf „die Bedingungen, die der erweiterte Bundesvorstand formuliert hat“, die auch für die Steiermark gelten würden. Entsprechende Beschlüsse seien bereits vom Vorstand der steirischen wie auch der Grazer Grünen gefasst worden, wie Grünen-Sprecher Bernd Pekari gegenüber der APA festhielt. Den politisch engagierten junge Menschen wolle man aber „ein Angebot machen, sich weiterhin aktiv im Grünen Projekt einzubringen“.

Kein Kommentar aus Oberösterreich und Salzburg

In Oberösterreich lehnte die Landespartei einen Kommentar ab. Auch in Salzburg wollte sich Landesgeschäftsführer Rudi Hemetsberger am Dienstag mit Verweis auf die aufgeheizte Stimmung nicht weiter zur Causa äußern. Salzburgs Landessprecherin, LH-Stv. Astrid Rössler, hatte schon am Montag die Kommunikation der Partei in der Angelegenheit kritisiert und Besonnenheit eingemahnt, die Dinge inhaltlich aber nicht kommentiert. Außerdem meinte sie, man solle mit den Jungen Grünen und den Grünen Studierenden den Kontakt halten und gemeinsam über die weitere Vorgehensweise beraten.

Der Landessprecher der Wiener Grünen, Joachim Kovacs, hatte sich schon am Montag für einen Verbleib der Jungen Grünen ausgesprochen. Auch wenn die Organisation teils „große Fehler“ gemacht habe, sei ein Rauswurf nicht gerechtfertigt - mehr dazu in Länder rebellieren gegen Ausschluss.