Ausstellung wider die Lichtverschmutzung

Eine Ausstellung der Umweltanwaltschaft Tirol widmet sich den Schattenseiten der künstlichen Beleuchtung. Selbst im Inneren vieler Tiroler Häuser wird es nachts nicht mehr richtig dunkel. Das hat gravierende negative Auswirkungen.

Computerspiele, Fernseher und andere Lichtquellen im Schlafzimmer oder die Straßenbeleuchtung direkt vor dem Fenster verhindern dass es richtig dunkel wird. Die Nacht biete für viele nicht mehr das dringend benötigte Dunkel, um richtig entspannen zu können, sagt der Umweltmediziner Heinz Fuchsig. Das habe eine Vielzahl von Folgen von denen die häufigste die Schlafstörung sei. Es komme auch zu mehr Infektionen weil das Immunsystem nicht mehr so gut arbeiten könne.

Software macht Bildschirme am Abend röter

Der Mensch brauche Entspannung und die tiefste Entspannung sei der Schlaf in der Nacht, wo etwa die ganzen Reparaturprozesse ablaufen, so Fuchsig. Wenn das gestört sei, weil man in der Nacht Licht habe oder am Abend zu blaues Licht, dann funktioniere das schlecht. Fuchsig verweist auf Gratis-Software, die Handys und Bildschirme am Abend langsam röter werden lasse um Schlafstörungen vorzubeugen.

Augen in blauer Umgebung

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Blaues Licht am Abend kann den Schlaf stören

Auch nachtaktive Tiere, Vögel und Insekten sind durch die vielen Lichtquellen in den Orten gestört. Zugvögel kollidieren oft mit Bauwerken oder Fledermäuse finden keine Falter mehr.

Einfache Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung

Doch es gebe einfache Maßnahmen gegen die Lichtverschmutzung, erklärt Stefanie Suchy von der Tiroler Umweltanwaltschaft. Wichtig sei ein gezieltes Beleuchten, damit das Licht nur dorthin strahlt, wo man es braucht. Ebenso wichtig sei, Pflanzen und Gehölze nicht anzustrahlen sowie eine Beleuchtung zu vermeiden, bei der das Licht von unten nach oben direkt in den Himmel strahlt. Optimal ist dabei der Einsatz von warm-weißem Licht. In der Klimabündnisgemeinde Inzing wurden beispielsweise voll abgeschirmte LED-Leuchten installiert, was auch die Hälfte der Kosten eingespart hat.

Mann in Ausstellung

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Die Ausstellung thematisiert die Schäden durch künstliches Licht

Auch mit steuerbaren Lampen, die sich bei Bedarf an- und ausschalten, können Gemeinden und Privathaushalte zur Verminderung der Lichtverschmutzung beitragen, sagt Suchy. Die Wander-Ausstellung „Helle Not - die Schattenseiten des Lichts“ wird ein Jahr lang in verschiedenen Tiroler Gemeinden gezeigt.

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