Immer weniger lassen sich Zeckenimpfen

In Tirol geht die Impfrate gegen FSME nach einem Zeckenbiss so wie in ganz Österreich zurück. Und das obwohl Tirol die zweithöchste Zahl an Erkrankungen aufweist. Gesundheitsmediziner raten deshalb dazu, sich impfen zu lassen.

In Tirol wurden im vergangenen Jahr 24 FSME-Erkrankungen nach Zeckenbissen registriert. Mehr waren es nur in Oberösterreich mit 27 Fällen.

Steigende Zahlen in Tirol

In Tirol nehmen die Fälle von FSME Erkrankungen weiter zu. „Wir beobachten das schon seit zehn bis fünfzehn Jahren“, sagt der stellvertretende Landessanitätsdirektor Karl Heinz Fischer am Dienstag. Die 24 Fälle des vergangenen Jahres liegen im Durchschnitt. „Wir gehen davon aus, dass sich die Verbreitungsgebiete der Zecken erweitert haben, auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel, “ erklärt Fischer, „Zecken wandern auch in immer höhere Seehöhen hinauf.“ Aus diesem Grund würde man den meisten Menschen in Tirol eine Impfung empfehlen müssen.

Die Zeckenzeit beginnt

Zecken werden mit den steigenden Temperaturen aktiv. Sie bewegen sich vor allem auf Gräsern und Sträuchern. Ihr Verbreitungsgebiet reicht inzwischen von den Tallagen bis auf rund 2000 Meter hinauf. „Das heißt, dass jetzt eine gute Zeit wäre, sich gegen FSME impfen zu lassen,“ empfiehlt Karl Heinz Fischer. Gegen die ebenfalls gefürchtete Borreliose hilft diese Impfung allerdings nicht. Derzeit gibt es für Menschen keinen
Impfschutz gegen diese ebenfalls von Zecken übertragene Krankheit.

Durchimpfungsrate geht zurück

Zwar haben viele Menschen sich zumindest einmal gegen FSME durch Zecken impfen lassen, wirklich geschützt sind aber nur jene, die sich korrekt durchimpfen lassen. Das sind nach den Untersuchungen des Marktforschungsunternehmens GfK in Österreich derzeit nur 64 Prozent. Bei Kindern unter drei Jahren sind sogar nur 35 Prozent gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) geeimpft. „Dabei sitzen gerade die Zecken in Kleinkinderhöhe“ warnen Gesundheitsmediziner.

Entfernung von Zecke

zecke.at

FSME-Erkrankungen können durch den Biss von Zecken auf Menschen übertragen werden

Impfungen immer wieder auffrischen lassen

Für eine komplette Durchimpfungen sind zunächst drei Teilimpfungen erforderlich. Die erste Auffrischung erfolgt dann nach drei Jahren. Danach genügt bis zum 60. Lebensjahr eine Impfung alle fünf Jahre. Älteren Personen wird eine Auffrischung alle drei Jahre empfohlen. Die derzeit verwendeten Impfstoffe sind für Kinder ab dem ersten Lebensjahr zugelassen.

Für Kinder kostet der Impfstoff während der diesjährigen Aktion bis 31. August 30,30 Euro, Erwachsene bezahlen 34,80 Euro. Die Krankenkassen leisten jeweils Zuschüsse zwischen rund zwei und 16 Euro.

Spritzenampulle

ORF

Bestmöglichen Impfschutz bietet nur eine vollständige Durchimpfung mit regelmäßigen Auffrischungen, betonen Mediziner

Früher deutlich mehr FSME-Erkrankungen

Vor dem Beginn der ersten Immunisierungskampagne gegen FSME im Jahr 1981 wurden österreichweit bis zu 700 Viruserkrankungen registriert. Im vergangenen Jahr waren es 89. Das ist bereits wieder eine Steigerung. Im Jahr 2015 waren es 71 FSME Fälle nach Zeckenbissen.

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