Dem Fotscher Tal droht ein ruhiger Sommer

Das Bergsteigerdorf Sellrain könnte in diesem Sommer wenig Besuch von Bergsteigern bekommen. Nach dem Brand auf der Potsdamer Hütte und der Schließung des Gasthauses Bergheim wird es im Fotscher Tal möglicherweise recht ruhig.

Nachdem das Gasthaus Bergheim im Fotscher Tal südlich von Sellrain schon im April 2016 zusperrte, blieb den Wanderern und Ausflüglern letzten Sommer noch die weiter oben gelegene Potsdamer Hütte des Deutschen Alpenvereins. Nach einem Brand heuer Anfang März musste aber auch die Potsdamer Hütte dicht machen - mehr dazu in Föhn mit 160,9 km/h auf Patscherkofel.

Potsdamer Hütte mit Haflingern davor

Hermann Hammer

Haflinger bei der Potsdamer Hütte auf über 2.000 Metern Seehöhe

Laut der DAV-Sektion Dinkelsbühl, der die Hütte gehört, wird die Hütte im Sommer wegen der nötigen Sanierungsarbeiten geschlossen bleiben. Unter anderem muss in der Küche die gesamte Zwischendecke erneuert werden. Mit Beginn der nächsten Wintersaison soll die Hütte aber wieder geöffnet werden, heißt es von Hüttenwirt Michael Schaffenrath.

Fotscher Tal mit Potsdamer Hütte

Hermann Hammer

Getrübter Ausblick auf die Sommersaison in der Fotsch, rechts die Potsdamer Hütte

Gasthaus Bergheim soll verkauft werden

Das Gasthaus Bergheim auf halbem Weg von Sellrain zur Potsdamer Hütte wird derzeit im Internet zum Verkauf angeboten, nachdem die letzten Pächter nach Schwierigkeiten unter anderem mit der Stromversorgung aber auch wegen Differenzen mit dem Südtiroler Besitzer aufgaben. Der Besitzer des Bergheims machte daraufhin der Gemeinde Sellrain ein Kaufangebot, das man aber abgelehnt habe, wie Bürgermeister Georg Dornauer (SPÖ) sagt. Die Gemeinde habe nicht die finanziellen Kapazitäten und sei auch sonst nicht in der Lage, so etwas zu stemmen.

Gasthaus Bergheim im Fotscher Tal

Hermann Hammer

Sanierungsfall Bergheim: Die Eiszapfen verraten ein schlecht isoliertes Dach

Für eine Öffnung des Gasthauses in diesem Sommer sieht Dornauer keine Chance, denn es müsse kräftig in das Haus und die Stromversorgung investiert werden. Auch wenn zwei wesentliche Stützpunkte ausfallen, werden einige Almen im Bereich der Fotsch im Sommer geöffnet sein.

Hermann Hammer; tirol.ORF.at