Vorsicht vor der Zuckerfalle
Es ist der sogenannte versteckte Zucker, der die Menschen zunehmend krank macht. Weil er Nahrungsmitteln zugesetzt wird, in denen man keinen vermuten würde. Wer Essiggurken isst, denkt kaum an Zucker, würzige Chips gelten auch nicht gerade als Süßigkeit, enthalten aber ebenfalls Zucker genauso wie Tomaten-Ketchup oder Fertiggerichte allgemein.
ORF
Kaum mehr Speisen ohne Zucker
In den vergangenen zehn bis 20 Jahren hat die Industrie immer mehr Zucker für die Lebensmittelproduktion verwendet, sagt der Innsbrucker Ernährungsbiologe und Buchautor Michael Zechmann. „Man kann mit Zucker das Gefühl, wie sich das Nahrungsmittel im Mund anfühlt, verändern. Man kann ein relativ teures Produkt, zum Beispiel Weizen, mit Zucker ersetzen. Oder ich kann mit Zucker ein intensiveres Geschmackserlebnis erzeugen“, erklärt der Ernährungsexperte.
Das heißt, dass immer mehr Lebensmittel Zucker enthalten, ohne dass man sie mit Süßigkeiten in Verbindungen bringen würde. „Wir haben Zucker oft in Brot, oder in Lebensmitteln, von denen man glaubt, dass sie gesund sind, wie zum Beispiel Müsliriegel oder Cerealien bis hin zu Einlegegemüse.“
Genau auf die Packung schauen
Was in einem Lebensmittel steckt, müssen die Hersteller auf den Packungen angeben. „Diesen Angaben kann man auch trauen, aber man muss sie sehr genau lesen,“ sagt Ernährungsbiologe Michael Zechmann. Die Konsumenten wissen heute, dass das, was in der Zutatenliste weiter vorne steht, mehr enthalten ist, als das was weiter hinten steht. Deshalb gibt die Lebensmittelindustrie den Zucker in verschiedenen Varianten an, die dann vielleicht weiter hinten stehen. „Fruktose-Glucose-Sirup, Agavendicksaft, Kokosblütenzucker, in Summe ist das alles Zucker.“
Restaurant Kastanie
Der Ernährungsexperte betont, dass die Konsumenten deshalb trotzdem keine Angst vor Zucker oder der Ernährung haben sollten. Dieser Trend zeigt sich derzeit weltweit. „Es geht nur darum, dass man das Hirn einschaltet, wenn man einkaufen geht. Wenn man jeden Tag ein Kuchenstück isst, weiß jeder, dass das nicht gesund ist. Man muss einfach mehr auf den versteckten Zucker achten und sich die Zutatenlisten anschauen“, rät Zechmann. Wer den Hausverstand benutzt, kann die Zuckerfallen also durchaus umgehen.