Nach Lawinenunglück: Ermittlungen eingeleitet

Nach dem Lawinenabgang mit vier Toten auf dem 2.453 Meter hohen Jochgrubenkopf in den Tuxer Alpen in Tirol ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Dabei soll geklärt werden, ob der Bergführer grob fahrlässig gehandelt hatte.

Für die Staatsanwaltschaft gilt es zu ermitteln, ob die geführte Skitour auf den Jochgrubenkopf unter den damals herrschenden Bedingungen verantwortbar war oder nicht. Eine schwierige Aufgabe für die Ermittler, zumal sich auch Experten in dieser konkreten Frage bisher nicht unbedingt einig zeigten. Einerseits handelt es sich um einen nord- und schattseitigen, bis zu 40 Grad steilen Hang, andererseits herrschte an besagtem Tag lediglich Lawinenwarnstufe 2 auf der fünfteiligen Skala.

Trotz rascher Hilfe vier Todesopfer

Die achtköpfige Gruppe aus der Schweiz war gegen Mittag vom Gipfel des Jochgrubenkopfes über den Nordhang abgefahren. Dabei löste sich die Lawine, die alle acht Tourengeher mit in die Tiefe riss. Während sich der Bergführer und drei weitere Mitglieder selbst befreien konnten bzw. nur zum Teil verschüttet wurden, begruben die Schneemassen vier Wintersportler unter sich. Die ersten Einsatzkräfte waren etwa 15 Minuten nach der Alarmierung am Lawinenkegel - mehr dazu in Vier Schweizer starben unter Lawine.

Lawinenkegel Schmirn

Bergrettung Tirol

Die Bergung der Opfer dauerte Stunden

Gruppe war gut ausgerüstet

Alle Gruppenmitglieder waren gut ausgerüstet und hatten Lawinenverschüttetensuchgerät bei sich. Aufgrund der großen Verschüttungstiefen zwischen drei und zwölf Metern nahm ihre Bergung dementsprechend viel Zeit in Anspruch. Die ersten drei Todesopfer wurden am Nachmittag geborgen. Der vierte Verschüttete konnte nach rund fünf Stunden aus den Schneemassen geholt werden.