Bürgermeister von Buch wirft das Handtuch

In der Gemeinde Buch haben umstrittene Grundstücksgeschäfte zu einem Eklat geführt. Am Montag trat der Bürgermeister zurück. Seine Frau soll durch Umwidmungen günstig zu Bau-Gründen gekommen sein. Der Bürgermeister weist das zurück.

Er habe, so der bisherige Bürgermeister Otto Mauracher gegenüber dem ORF, am Montag früh einen Amtsverzicht bei der Gemeinde eingebracht. Damit möchte er seine Familie vor weiteren Bedrohungen schützen, so Mauracher. Mit diesem Schritt reagierte er auf wochenlange Vorwürfe der Opposition im Gemeinderat.

Zuerst Umwidmung, dann günstiger Kauf

Die Ehefrau des Bürgermeisters, so die Kritik, soll bei drei Grundstückskäufen durch das Amt ihres Mannes begünstigt worden sein. In allen Fällen sollen Grundstücke zuerst von der Gemeinde von Freiland in Bauland umgewidmet worden sein, gleichzeitig kaufte die Gemeinde dem Verkäufer einige Parzellen als Baulandreserve ab. Zum Teil sogar am selben Tag soll auch die Frau des Bürgermeisters von den Verkäufern Bauparzellen abgekauft haben und zwar zu einem außergewöhnlich günstigen Preis.

Während die Quadratmeterpreise in der Gegend zwischen 200 und 300 Euro rangieren, soll die Frau des Bürgermeisters nur 130 Euro, in einem Fall sogar nur 23 Euro pro Quadratmeter dafür bezahlt haben, wird der Gemeindevorstand und politische Kontrahent Markus Mayr in der Tiroler Tageszeitung zitiert.

Anonyme Gruppe „Schwarze Hand“

Öl ins Feuer goss unlängst auch ein anonymes Flugblatt, das unter der Autorenschaft einer Aktivistengruppe namens „Die Schwarze Hand“ der Gattin des Bürgermeisters einen Spekulationsgewinn von mehr als 500.000 Euro vorhielt und auf junge Bucher Familien verweist, die für ihre Grundstücke deutlich mehr zahlen müssten.

Bürgermeister: „Alles korrekte Privatkäufe"“

Gegenüber ORF Radio Tirol begründete der zurückgetretene Bürgermeister Otto Mauracher seinen Schritt mit dem Schutz seiner Familie. Diese werde beschmutzt und bedroht, die Weiterarbeit als Bürgermeister sei nicht mehr möglich. Die Grundstückskäufe seiner Frau hätten mit seiner politischen Funktion nichts zu tun, alles sei korrekt durchgeführt worden. Bei den betroffenen Grundstücken handle es sich um private Gründe, der günstige Preis hätte auch für andere mögliche Käufer gegolten.

Seit vergangener Woche ermittelt auch das Landeskriminalamt in der Angelegenheit. Es geht um den Verdacht strafbarer Handlungen, darunter auch Betrug.