Diabetes: Wenn Zucker krank macht

In Österreich leben schätzungsweise 600.000 Menschen mit Diabetes. Laut Experten wird sich diese Zahl durch energiereiche Ernährung und Bewegungsmangel in den nächsten Jahren noch erhöhen. Die Zuckerkrankheit kann viele Folgeerkrankungen nach sich ziehen.

Die Hälfte der Bevölkerung in Österreich ist übergewichtig oder sogar fettleibig. Schätzungen zufolge leiden derzeit zwischen fünf und zehn Prozent der Tirolerinnen und Tiroler an Diabetes. Bis 2030 rechnet man in Österreich mit 800.000 Diabetes-Erkrankten.

Blutzuckermessgerät GKK Diabetes

ORF

Patient mit Blutzuckermessgerät

Die häufigste Form ist die durch Übergewicht, schlechte Ernährung und Bewegungsmangel ausgelöste Typ 2 Diabetes. Sie betrifft 90 Prozent der Diabeteserkrankungen. Wer an Diabetes erkrankt, muss seinen Zuckerspiegel stets im Auge behalten und Insulin spritzen.

Grafik Diabetes

APA

Die Dosis macht das Gift

Mit ein Grund für den Anstieg bei den Betroffenen ist die Tatsache, dass der Zuckergehalt in Lebensmitteln stetig zunimmt. Mittlerweile sind zahlreiche Zuckerarten (neben Glukose und Fruktose zum Beispiel auch Saccharose, Dextrose, Laktose oder Maltose) in vielen Nahrungsmitteln enthalten, um Geschmack und Haltbarkeit zu vergrößern. Wie beim Salz mache auch beim Zucker die Dosis das Gift, so Stoffwechselexpertin Monika Lechleitner, ärztliche Direktorin an den LKH Hochzirl und Natters.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Vorbeugen mit Bewegung und Ernährung

Mehr Bewegung im Alltag und ausgewogene Ernährung seien nötig, um das Risiko für Typ 2 Diabetes zu senken, sagt Stoffwechselexpertin Monika Lechleitner im Tirol-heute-Gespräch mit Georg Laich.

Zuckerkonsum sollte halbiert werden

Empfehlenswert wäre, den Zuckerkonsum zu halbieren, da Zucker ein starker Energieträger ist, der verantwortlich für ein erhöhtes Risiko für Typ 2 Diabetes ist. Damit verbunden ist auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch Tumorerkrankungen und orthopädische Erkrankungen.

Pommes frites mit Ketchup

APA/dpa/Gero Breloer

Viel Zucker im Ketchup, viel Salz auf den Pommes - so etwas sollte nicht oft auf dem Speiseplan stehen

Deshalb gelte es, sogenannte Zuckerfallen möglichst zu vermeiden. Dies seien etwa Softdrinks, Ketchup, Fertigpizza, Chips, Salatsoßen, Pudding, aber auch Mehlspeisen wie Kaiserschmarren oder Sachertorte, sagt Lechleitner. Bei Obst sei heimisches, leicht säuerliches Obst dem süßen tropischen vorzuziehen.

Links: