Frauenquote bleibt Thema für Gerechtigkeit

Zum Weltfrauentag am 8. März fordert Landesrätin Christine Baur (Grüne) eine verbindliche Frauenquote. Andere politische Statements beziehen sich auf Gewalt gegen Frauen, Altersarmut, Gehaltstransparenz und die Aufwertung der Karenzzeit.

Bei einer Konferenz der Frauenreferentinnen der Bundesländer fällten die österreichischen Frauenlandesrätinnen am Montag einen Beschluss zur Hebung des Frauenanteils in der Privatwirtschaft. Weil Frauen in Führungsetagen und Aufsichtsräten immer noch unterrepräsentiert seien, wurde eine Arbeitsgruppe beschlossen, die die Einführung gesetzlicher Maßnahmen für eine Frauenquote von 40 Prozent erarbeiten soll, hieß es im Vorfeld des Frauentages in einer Aussendung des Landes.

VP-Frauen gegen Gewalt

Die Leiterin der Frauen in der Tiroler Volkspartei, Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller, wiederholte am Dienstag die Forderung nach Respekt für Frauen. Es sei den VP-Frauen ein großes Anliegen, jede Form von Gewalt gegenüber Mädchen und Frauen zu verhindern. Dazu diene auch die aktuelle Veranstaltungsreihe „Respekt für Frauen – egal wie, egal wo, egal wann.“

Grüne: Kein Anspruch trotz Einzahlung

Altersarmut ist das Thema der Tiroler Grünen zum Frauentag. Immer noch bezögen Frauen um 48 Prozent weniger Pension als Männer, die vom derzeitigen Durchrechnungszeitraum begünstigt würden, so die Tiroler Frauensprecherin Berivan Aslan und die Landtagsabgeordnete Gabriele Fischer. Sie fordern eine Entkoppelung der Notstandshilfe vom Haushaltseinkommen: Frauen würden als Erwerbstätige Beiträge in die Arbeitslosenversicherung einzahlen, wenn ihr Partner im selben Haushalt dann über ein ausreichendes Einkommen verfüge, würden die Frauen im Bedarfsfall vom Bezug ausgeschlossen.

FPÖ: Sicherheit der Frauen stärken

Die FPÖ stellte im Rahmen einer Podiumsdiskussion das Thema Sicherheit für Frauen in den Vordergrund. Laut dem Pressedienst der FPÖ wurde der „starke Zuzug muslimischer Männer“ dafür verantwortlich gemacht, dass sich Frauen unsicher fühlten. Von Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) werden Taten zum Schutz der Frauen gefordert. Die Integration vieler junger Männer würde nicht funktionieren, so die FPÖ Tirol.

ÖGB: Zwölf-Stunden-Tag als Teilzeit-„Falle“

Die ÖGB Frauen fordern verpflichtende Einkommensberichte in allen Firmen und die innerbetriebliche Offenlegung aller Gehälter für mehr Lohngerechtigkeit. Frauenvorsitzende Ulrike Ernstbrunner sieht in der Einführung eines kollektivvertraglichen Mindestlohns von zunächst 1.500, später 1.700 Euro einen ersten Schritt für eine realistischere Arbeitsbewertung. Der Zwölf-Stunden-Tag würde die Situation vieler Eltern weiter verschärfen und noch mehr Frauen in Teilzeit drängen, so Tirols ÖGB-Frauenvorsitzende Ernstbrunner.

Ungleichheit durch Elternkarenz

Die Gewerkschaft PRO-GE fordert die gesetzliche Anrechnung der Elternkarenz, damit Frauen bei der sechsten Urlaubswoche, Krankengeldzuschuss, Jubiläumsgeld oder Kündigungsfristen keine Ansprüche verlieren. Jüngste Verhandlungen in Metallgewerbe und Mineralölindustrie hätten gezeigt, dass mit Anrechnung der Elternkarenzen bei dienstzeitabhängigen Ansprüchen Einkommensunterschiede verringert werden können, so Ursula Berger, PRO-GE-Landesfrauensekretärin.

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