Antikörper lassen Cholesterinwerte sinken

Mit einer neuen Antikörpertherapie ist es möglich geworden, Cholesterinwerte stark zu senken und gefährliche Gefäßablagerungen zu reduzieren. Diese Effekte verringern laut Kardiologen das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle.

Guy Friedrich, Kardiologe an der Universitätsklinik in Innsbruck, präsentierte im Zuge des „19. Kardiologenkongresses Innsbruck“ aktuelle Zahlen zu Herz-Kreislauferkrankungen. 2015 seien in Österreich 17.265 Herzinfarkt-Fälle zu verzeichnen gewesen. Dabei komme es zu Ablagerungen in Gefäßen und schließlich zu einer Verstopfung und letzen Endes zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff, führte der Kardiologe aus.

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Risikofaktoren für Herzinfarkte seien etwa der Blutdruck oder das Cholesterin, sagte Guy Friedrich auch im Studiogespräch in „Tirol heute“.

Die bisherige Therapie bei zu hohen Cholesterinwerten habe nicht immer zu den gewünschten Ergebnissen geführt, konstatierte Friedrich. Die neue Antikörpertherapie könne deutlich bessere Ergebnisse erzielen. Per Ultraschalluntersuchung ließe sich deutlich erkennen, dass sich etwa Fettablagerungen reduziert haben.

Grafik - Gefäßverkalkung durch Cholesterin

APA/Hirsch

Cholesterinwerte dauerhaft senken

Peter Marschang, ebenfalls Kardiologe an der Universitätsklinik für Innere Medizin III in Innsbruck, wies weiters darauf hin, dass von der Atherosklerose auch andere Blutgefäße als die Herzkranzgefäße betroffen sein könnten. So sei auch die Halsschlagader oder die Oberschenkelschlagader im Blick zu behalten. Es gebe jetzt mit der Antikörpertherapie erstmals eine Behandlungsform, die Cholesterinwerte drastisch senken könne, so Marschang. Er erwarte sich auch in den von ihm erwähnten Bereichen messbare Ergebnisse. Jedenfalls sei sichtbar, dass sich die Cholesterinwerte mit dem neuen Behandlungsansatz dauerhaft senken ließen.

Christoph Ebenbichler von der Universitätsklinik für Innere Medizin I Innsbruck führte aus, dass es aber strenge Richtlinien gebe, um an dieses hocheffiziente Medikament zu kommen, das per Spritze verabreicht wird. In Österreich befänden sich etwa 20 Zentren, in denen man dieses Medikament erhalten könne.

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