Nathan fährt mit „Running on Air“ zum ESC

Am Dienstag sind der Song und das Video von Österreichs Song-Contest-Kandidaten Nathan Trent im ORF-Zentrum in Wien präsentiert worden. Das Video wurde am Achensee gedreht.

Mit dem Song „Running on Air“ will es Nathan Trent beim ESC in Kiew ins Finale schaffen. Im Video stapft der 24-jährige Tiroler durch die verschneite Bergwelt seiner Heimat. Die gitarrenlastige Midtempo-Nummer, die stilistisch ein wenig an Vorbilder wie Ed Sheeran erinnert, hat dabei durchaus internationales Format und ist im Zwischenbereich von Pop und R’n’B angesiedelt.

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Das Video zum Song wurde im Winter am Achensee gedreht. Regen, Schneefall und eisige Temperaturen - die Herausforderungen während des Drehs sind nicht zu spüren...

Lied über das Erwachsenwerden

„Mainstream ist nicht negativ, weil das im Endeffekt ja bedeutet, dass ein Song von möglichst vielen Menschen gehört wird“, steht der gut gelaunte Sänger zu seinem Lied, das er selbst geschrieben hat: „Es ist eine Danksagung an das Leben, an das Auf und Ab, an das Erwachsenwerden.“ Und die Stoßrichtung für den Nachwuchsstar ist nach Eigenaussage klar: „Ins Finale will ich auf jeden Fall kommen, aber natürlich ist es mein Ziel, so gut wie möglich abzuschneiden. Natürlich möchte ich gewinnen.“

Vorteil durch selber geschriebenes Lied

Dass Österreich mit Nathan Trent durchaus Chancen auf eine gute Platzierung hat, davon ist auch Radio-DJ-Legende Eberhard Forcher, seit vielen Jahrzehnten für Ö3 im Dienst, überzeugt, der gemeinsam mit Christof Straub (Papermoon-Gründer und Vater der Vorjahreskandidatin Zoe) als Experte den Sänger ausgewählt hat. „So leicht ist das nicht: FM4-Künstler lehnen das schon einmal prinzipiell ab“, erinnerte sich der 62-Jährige an den Prozess. Und dass Trent sein Lied selbst geschrieben hat, sei ein ungemeiner Vorteil im Wettbewerb: „Internationale Songwriter geben für eine Vorausscheidung in Österreich oft nicht ihre besten Lieder her.“

Nathan Trent, ESC

APA/Georg Hochmuth

Nathan Trent bei der offiziellen Präsentation

Das sieht auch Stefan Zechner, seit 2011 Chef des ESC-Projekts im ORF, so: „Es ist einfach die schönste Variante, wenn der Künstler seinen Song selbst geschrieben hat.“ Außerdem sei das im Sinne einer nachhaltigen Wirkung auf die heimische Musikbranche nicht zu unterschätzen, sei es doch ein böses Gerücht, dass Österreicher keinen Pop machen könnten: „Wir können das sehr wohl - und da gehört auch der Baustein Song Contest dazu.“ Zufrieden mit der getroffenen Entscheidung zeigte sich auch TV-Unterhaltungschef Edgar Böhm: „Es ist ein positives, ein optimistisches Lied, das in diesen grauen Zeiten auch ein bisschen Hoffnung versprühen kann.“

ESC in Kiew: Das 2. Halbfinale des 62. Eurovision Song Contest mit Nathan Trent findet am 11. Mai in Kiew statt. Das Finale findet am 13. Mai im 11.000 Menschen fassenden International Exhibition Centre in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt. Insgesamt werden 43 Länder in der Ukraine an den Start gehen, nachdem sich das osteuropäische Land im Vorjahr mit Vertreterin Jamala und der politischen Ballade „1944“ in Stockholm durchgesetzt hatte.

Trent in Innsbruck geboren

Alles in allem ist das viel Verantwortung, die auf den Schultern des 24-jährigen Nathan Trent liegt, der am 4. April 1992 in Innsbruck als Sohn des Landestheater-Orchesterviolinisten Reinhard Koll und einer italienischen Mutter geboren wurde. Erzogen wurde der junge Nathanaele - so sein bürgerlicher Vorname - zweisprachig Italienisch/Deutsch. Gemäß der Familientradition erhielt er im Alter von drei Jahren seinen ersten Unterricht an der Violine und am Piano und trat bereits in seiner Kindheit in Musicals auf.

Theaterbühne, Musik, Film, Musical...

Dem folgte bald die professionelle Karriere, schloss der Jungsänger doch im vergangenen Juni parallel zur ersten Singleveröffentlichung sein Studium des „Musikalischen Unterhaltungstheaters“ an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien ab. Dabei hatte er schon während seiner Studienzeit Erfahrungen mit der Bühne sammeln können und war etwa im Theater in der Josefstadt im Stück „Filumena Marturano“ zu sehen oder im Wiener Metropol Theater in „Plötzlich Prinz“. Im Kurzfilm „Eisland“ hatte Nathan Trent ebenso eine Rolle wie im heurigen Sommer beim Musical „Footlose“ in Amstetten.