FMA-Strafe: KitzVenture legt Beschwerde ein

Die Tiroler Investmentfirma KitzVenture will gegen den Strafbescheid der Finanzmarktaufsicht Beschwerde einlegen. Die Firma hat am Freitag eine 75.000-Euro-Strafe wegen irreführender Werbung ausgefasst. Der Strafbescheid ist nicht rechtskräftig.

KitzVenture sammelt seit Sommer Geld bei Kleinanlegern ein, um es dann in Start-ups zu investieren. Die KitzVenture-Werbung ist häufig rund um sportliche Großevents und auch im ORF platziert. Die FMA wirft KitzVenture vor, in seiner Werbung nicht über die Risiken der Veranlagung aufgeklärt zu haben. Außerdem fehle der Hinweis auf den Kapitalmarktprospekt.

Totalverlustrisiko

KitzVenture wirbt mit 9,75 Prozent fixen Zinsen auf drei Jahre, die jedoch nur gezahlt werden, wenn der Gewinn entsprechend hoch ist. Die Anleger beteiligen sich über qualifizierte Nachrangdarlehen. Geber von Nachrangdarlehen haben im Insolvenzfall die schlechtesten Karten, da sie erst nach allen anderen Gläubigern befriedet werden. Es besteht ein Totalverlustrisiko.

In der Vergangenheit hat KitzVenture mehrfach betont, dass auf der Homepage alle Risiken ausgewiesen seien. Die Strafe der FMA - 69.000 Euro plus anteilig Verwaltungskosten - richtet sich gegen den Geschäftsführer und Hälfte-Eigentümer von KitzVenture - mehr dazu in - Anleger irregeführt: Geldstrafe für KitzVenture .

Bürgermeister in der Gründungsphase Beirat

Die Kitz-Venture gehört laut Firmenbuch dem 41-jährigen Deutschen Olaf Wittbrodt und der hamburgischen Patriarch Trust Gesellschaft. Die Kitzbühler Firmenadresse lautet Josef-Pirchl-Straße 5 - hier ist neben der El Dorado Bar und einem Brillengeschäft auch das Wirtschaftstreuhandunternehmen des Kitzbühler Bürgermeisters Klaus Winkler angesiedelt - in eigenen Räumen, wie Winkler betont. Er selbst scheint in der Gründungsphase 2016 als Beirat der Kitz-Venture auf - das habe er lange zurückgelegt, operativ sei er dort auch nie tätig gewesen, sagte Winkler am Montag auf Anfrage.